8-Bit-Mining: Bitcoin schürfen auf dem C64
Der erste Bitcoin-Miner für Commodores 8-Bit-Computer braucht nur wenig Strom und keine GPU - aber dafür viel Zeit.

Nachdem ein Modder einen Bitcoin-Miner für den Gameboy entwickelt hat, ist jetzt auch die C64-Szene auf den Zug aufgesprungen.
Das Programm des Autors Maciej Witkowiak ist lediglich 11.830 Bytes lang. Es kann neben einem Demomodus auch echte Daten empfangen und verarbeiten. Dazu muss ein Zugriff auf die Blockchain per serieller Verbindung mit einer PC-Software hergestellt werden. Der moderne Rechner lädt dann den Block herunter und gibt die benötigten Daten an den C64 weiter. Wahlweise lässt sich der gesamte Vorgang natürlich auch in einem Emulator nachbilden.
Richtig schnell geht das mit der 1-MHz-CPU des C64 erwartungsgemäß nicht. Auch wenn das in C geschriebene Programm durch eine Umsetzung in Assembler sicherlich beschleunigt werden würde, bliebe doch das Problem, dass der 6502-Chip nicht für 32-Bit-Berechnungen ausgelegt ist. So schafft er im besten Fall 0,2 Hashes pro Sekunde.
Zum Vergleich: ein Rechner mit einer einzelnen aktuellen Grafikkarte bringt es auf über 50 Megahashes pro Sekunde. Dedizierte Hardware - sprich per ASIC - schafft sogar eine milliardenfach höhere Mining-Geschwindigkeit als Commodores fast 40 Jahre alter Heimcomputer, nämlich rund 100 Terahashes pro Sekunde.
Allerdings lässt sich der C64 noch etwas beschleunigen. Auf Youtube finden sich bereits Videos von Bastlern, die ein "Super CPU" genanntes Erweiterungsmodul mit einer 20 MHz 65816-CPU einsetzen, um das Miningtempo zu erhöhen. Was vermutlich ebenfalls zu einem Geschwindigkeitsschub führen könnte, wäre die Möglichkeit, Teile der Arbeit auf das C64-Floppy-Laufwerk auszulagern. Dieses hat nämlich sowohl eine eigene CPU wie auch RAM, was schon für einige Scherze herhalten musste. Auch die Demoszene nutzte die zusätzliche Hardware schon für Berechnungen.
Bitcoin schürfen mit dem C64 bleibt so zwar trotzdem eine technische Spielerei, aber der Commodore-Rechner überholt so zumindest den Gameboy, der es auf 0,8 Hashes pro Sekunde bringt. Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis weitere Retro-Hardware mit Mining-Programmen ausgestattet wird. Geld lässt sich damit allerdings trotzdem nicht verdienen. Unter günstigen Umständen würde es mehrere hundert Millionen Jahre dauern, um 10 Dollar Profit zu machen.
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Nein, immer noch nicht nein es waeren insgesamt 500 Wattstunden ... richtig diese...
achwas, papier und bleistift muss reichen ;)
Das Design aus Trafo-Netzteil und Längsreglern war schon zu 8bit-Zeiten eher...
Deswegen ja auch die Warnung oben auf der Seite: "IT News für Profis".