6 GHz: AVM-Allianz fordert mehr Frequenzen für WLAN statt Mobilfunk

Die EU-Kommission soll das obere 6-Gigahertz-Frequenzband für die lizenzfreie Nutzung freigeben. Das haben AVM und der Breko zusammen mit 56 Industrieverbänden, Netzbetreibern, Herstellern und Dienstanbietern am 21. Mai 2025 gefordert (PDF)(öffnet im neuen Fenster) . Ziel sei es, einen uneingeschränkten WLAN-Betrieb im Frequenzbereich von 6,425 bis 7,125 GHz zu ermöglichen.
Martha Suarez, Präsidentin der Dynamic Spectrum Alliance, sagte, Europa könne es sich nicht leisten, WLAN zu vernachlässigen. "Wenn Telekommunikationsbetreiber den Zugang zum 6-GHz-Spektrum nicht erlauben, gefährden wir notwendige Investitionen in Glasfaser und hemmen gleichzeitig Investitionen in neue Technologien." Die von der EU-Kommission koordinierte Radio Spectrum Policy Group arbeite derzeit an ihrer Vision für die Nutzung des oberen 6-GHz-Bands, erklärte Suarez.
Dies ermögliche es Europa, die - bereits vorhandenen - neuesten WLAN-Generationen 6E und 7 sowie das kommende WLAN 8 endlich einzuführen. Letztendlich werde der Digital Networks Act, die Überarbeitung des Europäischen Kodex für die elektronische Kommunikation, entscheidend bei der Festlegung sein.
Kapitalstarke Mobilfunkkonzernen wollen mehr Frequenzen für 6G
Der obere Teil des 6-GHz-Spektrums solle komplett für den 6G-Mobilfunk freigemacht werden. Das hatten die CTOs (Chief Technology Officer) der europäischen Mobilfunkbetreiber Anfang Mai 2025 in einem gemeinsamen Aufruf gefordert . "Da die Mobilfunktechnologie im 6-GHz-Band für den Betrieb mit 200-MHz-Trägern ausgelegt ist, verhindert die Bereitstellung von weniger als 600 MHz für IMT (International Mobile Telecommunications) einen effizienten Netzbetrieb und maximiert die Servicevorteile" , erklärten die CTOs. Ohne die vollständige Verfügbarkeit der oberen 6 GHz für Mobilfunknetze würden zukünftige 6G-Dienste in diesem Band erheblich eingeschränkt. Dies würde zudem das globale Ökosystem für 6G fragmentieren.
Sven Knapp, Hauptstadtbüroleiter beim Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), hatte zuvor Golem.de gesagt, der Mobilfunk könne ohne Qualitätseinbußen auf alternative Frequenzbänder ausweichen, da es ausreichend ungenutztes Spektrum gebe. "Auch die zukünftige Mobilfunkgeneration 6G ist nicht auf die Nutzung des oberen 6 GHz-Frequenzbands angewiesen. Frequenzbänder bis 24 GHz, und gegebenenfalls sogar darüber hinaus, sind ebenfalls geeignet" , betonte Knapp.



