5G Stand Alone: Vodafone startet bundesweit echtes 5G-Netz
Vodafone stellt seine aktiven 5G-Antennen im C-Band auf 5G Stand-alone-Betrieb um. Doch das sind noch nicht sehr viele.

Vodafone Deutschland schaltet in seinem aktiven 5G-Netz alle Stationen im 3,5-GHz-Bereich auf Stand-alone-Betrieb um. Das gab das Unternehmen am 12. April 2021 bekannt. "Wir stellen das 5G Netz auf eigene Füße, die 4G-Stützräder werden abgeschaltet", sagte Vodafone Chef-Netzplaner Guido Weissbrich.
Das gegenwärtig genutzte 5G (Non-stand-alone) nutzt noch den LTE-Kern. 5G NSA basiert beim Einbuchen in das Netz und für Session Control noch auf LTE. Für die User Plane (up and down) wird 5G New Radio eingesetzt. 5G im Stand-alone-Betrieb (SA) bietet mit einem eigenen 5G-Core Network Slicing, URLLC (Ultra Reliable and Low Latency Communications) mit geringer Latenz und eine erweiterte Sicherheitsarchitektur. "Bislang ging es vor allem um höhere Bandbreiten. Jetzt setzen wir in Deutschland den Startschuss für ultrageringe Verzögerungszeiten und Network Slicing", erklärte Vodafone Technik-Chef Gerhard Mack.
5G Non-stand-alone: Telekom gibt Wettbewerbsvorteil doch aus der Hand
Damit vollzieht Vodafone den Ausbauschritt vor der Deutschen Telekom. Deren Technikchef Walter Goldenits sagte am 25. März 2021 auf der Veranstaltung Netze-Update auf die Frage, wann das 5G-Stand-alone-Netz der Telekom in den Live-Betrieb gehe: "Das ist eines der heißesten Geheimnisse im gesamten Unternehmen. Sie werden verstehen, wenn ich diesen Wettbewerbsvorteil nicht auf einer Pressekonferenz aus der Hand gebe."
Das Vodafone 5G-Netz im 3,5 Gigahertz Bereich sei damit unabhängig von LTE-Technik. "An ersten Orten sind jetzt Latenzzeiten von 10 bis 15 Millisekunden möglich", erklärte Mack.
Die fast 1.000 Antennen sind verteilt in Großstädten wie Berlin, Frankfurt, Hamburg, München und Düsseldorf sowie in kleineren Gemeinden wie Birgland (Bayern), Lohmar (Nordrhein-Westfalen) und Hattstedt (Nordfriesland). Doch die 1.000 Antennen hängen an nur 300 Standorten, räumte Vodafone-Sprecher Tobias Krzossa auf Nachfrage von Golem.de ein. Mit dieser Art der Zählung hätte die Telekom angefangen.
Das Handelsblatt hatte berichtet, dass in der südchinesischen 13-Millionen-Einwohnermetropole Shenzhen mehr als 46.000 Basisstationen im 5G-Netz funken. Das ist mehr als in ganz Europa. Vodafone argumentiert, dass in China keine Frequenzauktion staatgefunden habe und die staatlichen Mobilfunkbetreiber alle LTE-Standorte auf für 5G nutzen könnten. 5G-Antennen im C-Band müssten in Deutschland sehr hoch hängen, "was viele 4G-Standorte nicht nutzbar macht, und neue sind schwer zu finden", sagte Krzossa im Gespräch mit Golem.de.
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Wer mit China vergleicht zeugt nur, das ihm die Argumente ausgehen. In China wird...