5G-Norma-Projekt: Nokia, Telekom und Telefónica wollen 5G entwerfen

5G soll ein weltweiter Mobilfunkstandard werden, bei dem alle Mobilfunkausrüster und -betreiber gleichberechtigt mitmachen. Doch Nokia Networks schlägt nun - gemeinsam mit Partnern - einen europäischen Architekturentwurf vor.

Artikel veröffentlicht am ,
Rajeev Suri, Chief Executive Officer, Nokia
Rajeev Suri, Chief Executive Officer, Nokia (Bild: Nokia)

Zwei Netzwerkausrüster und drei Mobilfunkbetreiber haben im Rahmen des EU-finanzierten 5G Public Private Partnership (5GPPP) das 5G-Norma-Konsortium gegründet, um "Architektur für 5G-Mobilfunknetze zu definieren". Das gab Nokia Networks am 1. Juli 2015 bekannt. Als Netzwerkausrüster sind nur die Fusionspartner Nokia Networks und Alcatel-Lucent dabei, dazu kommen die IT-Anbieter NEC und Atos. Es fehlen Huawei und Ericsson.

Bei den Netzbetreibern machen die Deutsche Telekom, Telefónica und Orange aus Frankreich mit. Vodafone ist nicht vertreten. "Nokia Networks führt das 5G NORMA Konsortium an", erklärte das Unternehmen.

5G-Netze würden sich aus gänzlich neuen und bereits existierenden Technologien, wie etwa WiFi, zusammensetzen. Um diese Vielzahl an Anforderungen und Technologien zu bewältigen, sei eine neue Architektur erforderlich. Diese soll flexibel genug sein, um sogar Anwendungen zu unterstützen, die erst in Zukunft entwickelt würden, erklärte Nokia Networks.

Die Telekom ist als Mitglied der weltweiten NGMN-Allianz dabei (Next Generation Mobile Networks) und sieht 5G-Norma als europäische Chance, die Netz-Architektur des kommenden globalen Kommunikationsstandards entscheidend mitzugestalten: "Aus unserer Sicht auf 5G heraus ist die adaptiven Unterstützung neuer Geschäftsmodelle und Nutzerszenarien durch das Netz eines der wichtigsten Elemente dieses Standards. Wir müssen deshalb die Architektur des dafür geplanten Multiservice-Mobilfunknetzes so flexibel wie möglich gestalten", sagte der 5G-Chefplaner der Deutschen Telekom, Rachid El Hattachi.

Bis 2020 soll die fünfte Generation des Mobilfunks marktreif sein. Im Vergleich zu den derzeitigen 4G-Mobilfunknetzen bietet 5G neben einer deutlich größeren Kapazität geringe Latenzzeiten von 10 bis weniger als einer Millisekunde. Der künftige 5G-Standard soll eine Datenübertragungsrate von 10 GBit/s bringen.

Adaptive (De-)Komposition und Zuweisung von Netzfunktionen

Das 5G-Norma-Projekt stehe für eine bedarfsgerechte Anpassung der Netzressourcen (Funknetz und Core) an die Anforderungen der jeweiligen Anwendung und wolle mit dem bisher vorherrschenden starren Netzwerk-Paradigma brechen. Offene Schnittstellen sollten Innovationen auf Basis der neuen Architektur ermöglichen. Aus technischer Sicht setzt 5G Norma auf das Konzept der adaptiven (De-)Komposition und Zuweisung von Netzfunktionen. "Dabei werden Funktionen jeweils dort im Netz platziert, wo es sinnvoll ist. Das kann dazu führen, dass Funktionen des Kernnetzes (Core) und des Zugangsnetzes (Access) nicht länger an verschiedenen Orten sitzen und deshalb zusammen optimiert werden können", erklärte Nokia Networks.

Beteiligte wissenschaftliche Einrichtungen sind die Universität Kaiserslautern, das Kings College London und die Universität Carlos III Madrid. Kleine und mittlere Unternehmen, die mitmachen, sind Azcom Technology, Nomor Research und Real Wireless.

Huawei-Sprecher Patrick Berger sagte Golem.de: "Im Rahmen der 5G-PPP-Initiative starten in diesen Tagen 19 größere Projekte mit insgesamt 166 Partnern, NORMA ist eines davon. Bei jedem Projekt arbeiten zwischen 12 und 25 Partner mit. Daran lässt sich schon sehen, dass nicht alle 5G-PPP-Partner bei allen Projekten beteiligt sind." Huawei sei an 5 der 17 5G-PPP-Projekte beteiligt. Norma gehöre nicht dazu.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Geigenzaehler 03. Jul 2015

20 MBit/s downstream haben mir bisher immer gelangt und die 2 MBit/s upstream eigentlich...

asa (Golem.de) 02. Jul 2015

Danke für den Link, ist ausgetauscht.

picaschaf 01. Jul 2015

Ich meine mich zu erinnern, dass die Verfahren hier oder auf Heise schon beschrieben...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Künstliche Intelligenz
So funktionieren KI-Bildgeneratoren

Im Netz wimmelt es mittlerweile von künstlich erzeugten Bildern reitender Astronauten, skateboardfahrender Teddys oder stylish gekleideter Päpste. Aber wie machen Dall-E, Stable Diffusion & Co. das eigentlich?
Von Helmut Linde

Künstliche Intelligenz: So funktionieren KI-Bildgeneratoren
Artikel
  1. Anga Com: Von der Kabelmesse zum spannenden Glasfaser-Branchentreff
    Anga Com
    Von der Kabelmesse zum spannenden Glasfaser-Branchentreff

    Anga Com Die deutsche Kabelnetzbranche will sich nicht zu Docsis 4.0 positionieren. Glasfaser ist das Hauptthema auf der Anga Com gewesen.
    Ein Bericht von Achim Sawall

  2. Apple: iPhone 15 soll mit USB-C und neuem Mute-Button kommen
    Apple
    iPhone 15 soll mit USB-C und neuem Mute-Button kommen

    Erste Dummys der kommenden iPhone-15-Reihe verraten bereits ein paar interessante kleinere Details - der Mute-Button etwa wird ersetzt.

  3. DIY: Bastler entwickelt kleine Makro-Tastatur für unter 3 Euro
    DIY
    Bastler entwickelt kleine Makro-Tastatur für unter 3 Euro

    Maker verteilen gerne Visitenkarten aus Platinen, die beispielsweise leuchten. Toby Chui hat eine preiswerten Makro-Tastatur im Kartenformat entwickelt.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: 14 Grafikkarten im Sale • Logitech G Pro Wireless Maus 89€ • Amazon-Geräte für Alexa bis -50% • The A500 Mini 74,99€ • Logitech G213 Prodigy Tastatur 49,90€ • Crucial P5 Plus (PS5-komp.) 1TB 71,99€, 2TB 133,99€ • HyperX Cloud II Headset 62,99€ [Werbung]
    •  /