5G: Nokias und Ericssons enge Bindungen zu Chinas Führung

Nokia und Ericsson betreiben viel Forschung und Entwicklung zu 5G in China. Ein enger Partner Ericssons liefert an das chinesische Militär.

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Nokia Shanghai Bell muss ein Parteikomitee haben.
Nokia Shanghai Bell muss ein Parteikomitee haben. (Bild: Screenshot: Golem.de)

Die Verbindungen der europäischen Telekommunikationsausrüster Nokia und Ericsson nach China und zur dortigen Staatspartei sind intensiver als bisher bekannt. Das geht aus einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe des Security-Magazins Prism hervor, dass das US-Verteidigungsministerium herausgibt. Autoren des Artikels sind Andy Purdy, Chief Security Officer bei Huawei Technologies USA, Vladimir M. Yordanov, ehemals Global Cybersecurity and Privacy Officer von Huawei, und Yair Kler, Head of Solution Security bei Huawei EMEA. Die Informationen wurden von der Prism-Redaktion geprüft und beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen.

Nokia und Ericsson entwickeln laut dem Artikel viele ihrer Produkte in China und stellen dort Hardware her. Ericsson betreibt fünf Innovationszentren in China, darunter eines mit Schwerpunkt auf 5G. Nanjing ist die weltweit größte Produktions- und Logistikbasis des Unternehmens und der Standort, an dem Ericsson seine 5G-Ausrüstung herstellt. Ericsson hat in China 11.000 Beschäftigte, von denen rund 5.000 in Forschung und Entwicklung tätig sind. Die Aussagen beruhen auf Angaben aus einem Interview mit Zhao Juntao, President of Ericsson China, im Teller Report vom März 2020.

Nokia führt die chinesische Tochtergesellschaft Nokia Shanghai Bell zusammen mit dem chinesischen Staatsunternehmen China Huaxin, das etwas mehr als 49 Prozent hält, wie Nokia im Mai 2017 offiziell bekannt gab. Solche Joint Ventures mit nationalen Unternehmen waren in China zur Zeit der Gründung praktisch eine Vorgabe. Der finnische Konzern hat das Recht, den Vorstandschef von Nokia Shanghai Bell einzusetzen. Vom Jahr 2002 bis 2017 war Yuan Xin, der Verwaltungsratsvorsitzende von Nokia Shanghai Bell, auch Sekretär des Komitees der KP Chinas in dem Unternehmen. Jedes Unternehmen ab einer bestimmten Größe, das in China tätig ist, muss ein Parteikomitee haben.

Nokia Shanghai Bell war das einzige Foreign Invested Enterprise, das bis Juni 2020 direkt dem chinesischen Staatsrat unterstand.

Ericssons Partner arbeitet für das chinesische Militär

Der Joint-Venture-Partner von Ericsson in China, Nanjing Panda Electronics, beschäftigt mehrere Direktoren, die auch Positionen in der KP innehaben. Nanjing Panda liefert Kommunikationsausrüstung an das chinesische Militär, berichtet das Branchenmagazin Telecoms Tech News. Nokias Europasprecher Bernhard Fuckert sagte Golem.de auf Anfrage: "Für öffentliche Informationen zu Standorten und Mitarbeiterzahlen verweise ich auf unseren Jahresbericht. Ansonsten bewerten oder kommentieren wir das nicht."

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump setzt weltweit Regierungen unter Druck, Huawei wegen unbewiesener Spionagevorwürfe für Chinas Regierung zu boykottieren. Staaten wie Australien, Großbritannien oder zuletzt Schweden sind dem nachgekommen.

Ren Zhengfei, Gründer von Huawei, sagte im Januar 2019: "Ich liebe mein Land weiterhin. Ich unterstütze die Kommunistische Partei Chinas. Aber ich werde niemals irgendetwas tun, um einer anderen Nation zu schaden". Ren ist nach Angaben Huaweis Mitglied der Staatspartei, das Unternehmen ist nicht staatlich, sondern eine Art Genossenschaft.

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