5G: Huawei verliert Ausschreibung für Kernnetz der Telekom
Im nächsten Core ist Huawei bei der Deutschen Telekom nicht mehr dabei. Laut Telekom ist das ein Routineschritt - oder ist es doch mehr?

Die Deutsche Telekom wird im 5G-Kernnetz keine Komponenten von ihrem Ausrüster Huawei mehr einsetzen. Das berichtet die Wirtschaftswoche unter Berufung auf Unternehmensquellen. Der Bericht sieht dies als Reaktion auf die anhaltende US-Kampagne zu angeblichen Sicherheitsrisiken durch den chinesischen Telekommunikationsausrüster. Wie Golem.de aus informierten Kreisen erfahren hat, soll Huawei die Ausschreibung in der Schlussrunde verloren haben, während Nokia und Ericsson schon früher ausgeschieden seien.
Alle drei bis fünf Jahre, argumentierte die Telekom laut dem Bericht, werde die Technologie im Kernnetz üblicherweise ausgetauscht. Der Verzicht auf Huawei binnen zwei Jahren sei Teil einer routinemäßigen Erneuerung, erklärte ein Telekom-Insider der Wirtschaftswoche. Auch einige US-Lieferanten würden von der Telekom ersetzt.
Zum Kernnetz gehören Core und Backbone. Das gegenwärtig genutzte 5G (Non-Standalone) nutzt noch den LTE-Kern. 5G NSA nutzt LTE für das Einbuchen in das Netz und für das Session Control. Für die User Plane (Up and Down) wird 5G New Radio eingesetzt. 5G im Standalone-Betrieb (SA) bietet mit einem eigenen 5G-Core Network Slicing, URLLC (Ultra Reliable and Low Latency Communications) mit geringer Latenz und eine erweiterte Sicherheitsarchitektur.
Die Ausrüstung für das Kernnetz hat laut Analysten einen Umsatzanteil von 10 bis 15 Prozent. Dies kann sich aber je nach Netzwerkgeneration verändern. Huawei verdient sein Geld bei 5G hauptsächlich mit dem Radio Access Network, also den Mobilfunkstationen. Ein Rauswurf von Huawei ist die Änderung im Kernnetz also nicht.
Insider vermuten allerdings, dass auch die laufende US-Kampagne im Handelskrieg gegen China eine Rolle für die Entscheidung der Telekom spielen könnte. Damit würde die Telekom ein Entgegenkommen an die US-Regierung signalisieren, um die Klage gegen die Übernahme von Sprint durch T-Mobile US zu gewinnen. Auch das Bundeskanzleramt könnte durch das Zugeständnis im Kernnetz einen Ausgleich zwischen den USA und China suchen.
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