500 Millionen: Onlinehandel wächst und damit auch die Zahl der Retouren

Etwa 500 Millionen Produkte wurden im Jahr 2019 im Onlinehandel zurückgeschickt. Das ist ein neuer Höchststand. Er zeigt zugleich, dass die Quote der zurückgesandten Artikel über alle Warengruppen hinweg konstant bei etwa 13 Prozent liegt.

Artikel veröffentlicht am ,
Verpackung von Amazon Deutschland
Verpackung von Amazon Deutschland (Bild: Achim Sawall/Golem.de)

Der Zuwachs im Onlinehandel hat im vergangenen Jahr zu einem Höchststand bei den Retouren geführt. "Durch das Wachstum der Branche steigen die Retourenzahlen absolut weiter an", sagte Björn Asdecker, Leiter der Forschungsgruppe Retourenmanagement an der Universität Bamberg, der Wirtschaftswoche. "Allein im vergangenen Jahr wurden etwa 500 Millionen Produkte zurückgeschickt. Das ist ein neuer Höchststand", erklärte Asdecker.

Zwar würden Onlinehändler viele Anstrengungen unternehmen, um Kunden mehr Informationen über Artikel oder Größen zu geben. Allerdings würden sie vor Maßnahmen wie Rücksendegebühren zurückschrecken, die dazu führen könnten, dass die Kunden weniger kaufen. "Die Angst davor, dass ein Kunde einen Bestellvorgang abbrechen könnte, ist viel größer als die Angst vor einer Rücksendung", sagte Asdecker. Die Quote der zurückgeschickten Artikel liege daher über alle Warengruppen hinweg konstant bei etwa 13 Prozent. Eine wirksame Maßnahme, um die Anzahl der Retouren zu senken, könnte nach Erhebungen der Forschergruppe die Ausweitung von Retourengebühren sein. Bisher erhebt nur rund ein Siebtel der Onlinehändler solche Gebühren.

Große Onlinehändler wollen an kostenfreien Retouren festhalten. So sagte Zalando der Wirtschaftswoche, kostenloser Versand und Retoure seien "fester Bestandteil unseres Serviceversprechens". Man ziehe "keine Änderung" am "Geschäftsmodell in Erwägung". Lidl habe "kein Interesse daran", im Onlineshop "die Retourenfrist zu verkürzen oder Gebühren für die Rücksendung zu verlangen". Und auch Otto will von kostenlosen Rücksendungen als "Standard in der Branche" festhalten. Lediglich der Online-Möbelhändler Home24 gibt an, einer branchenweiten Gebührenlösung "positiv" gegenüberzustehen. Die Einnahmen sollten dann dazu verwendet werden, die Produktpreise zu senken.

Jeder dritte Onlinekäufer bestellt inzwischen mehrmals in der Woche im Internet. Dies und ein deutlich gestiegenes Bestellvolumen über Mobilgeräte haben den Brutto-Umsatz mit Waren im E-Commerce auf 72,6 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer getrieben. Das ist ein Plus von 11,6 Prozent zum Vorjahreswert von 65,1 Milliarden Euro. Aus den Daten der E-Commerce-Verbraucherstudie im Auftrag des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (Bevh) geht hervor, dass in Deutschland eine von drei Bestellungen nun über Smartphones und Tablets erfolgt.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


mpw1413 28. Jan 2020

Ich verstehe das Drama nicht. Im Geschäfts vor Ort ist es ganz normal zehn bis 15...

Schrödinger's... 24. Jan 2020

Kleidung und Schuhe - da liegt die Quote bei ca. 50% https://www.welt.de/wirtschaft...

Prypjat 24. Jan 2020

Hab es nur geschrieben, weil ich solche Aussagen wie "ich kenne niemanden der .... jeden...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Grace Hopper Superchip
Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer

Computex 2023 Die Kombination aus Grace Hopper, Bluefield 3 und NVLink ergibt funktional eine riesige GPU mit der Rechenkapazität eines Supercomputers und 144 TByte Grafikspeicher.

Grace Hopper Superchip: Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer
Artikel
  1. Cortex v9 & v5 GPU: Arm setzt für Mobile SOCs voll auf 64-Bit
    Cortex v9 & v5 GPU
    Arm setzt für Mobile SOCs voll auf 64-Bit

    Computex 2023 Handys sollten durch den Wegfall von 32-Bit schneller, sicherer und trotzdem deutlich sparsamer werden.

  2. Reiner Haseloff: Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag
    Reiner Haseloff
    Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag

    Zwei Jahre soll der Rundfunkbeitrag eingefroren werden, die Zukunftskommission derweil Reformideen vorlegen, schlägt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident vor.

  3. System Shock Remake angespielt: Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt
    System Shock Remake angespielt
    Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt

    System Shock gilt als wegweisendes Shooter-Rollenspiel. Jetzt ist Golem.de im Remake wieder gegen die Super-KI Shodan angetreten (Windows-PC).
    Von Peter Steinlechner

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Microsoft Xbox Wireless Controller 40,70€ • Lexar Play 1 TB 99,60€ • DAMN!-Deals mit AMD-Bundle-Aktion • MindStar: AMD Ryzen 9 5950X 429€, MSI RTX 3060 Gaming Z Trio 12G 329€, GIGABYTE RTX 3060 Eagle OC 12G 299€, be quiet! Pure Base 500DX 89€ • Logitech bis -46% [Werbung]
    •  /