Was von der Film-Dystopie heute Realität ist
Hauptdarsteller Charlton Heston war einer der wenigen großen Stars, die vor Science-Fiction nicht zurückschreckten. Denn in den 1960er und 1970er Jahren war es ein Genre, das immer etwas belächelt wurde. Mit Planet der Affen und Der Omega-Mann spielte Heston aber in zwei weiteren Klassikern mit.
Sol Roth wird von Edward G. Robinson gespielt. Soylent Green war sein 101. und letzter Film. Robinson wusste zu dem Zeitpunkt schon, dass er bald sterben würde. Er hatte Blasenkrebs und starb nur zwölf Tage, nachdem er seine letzte Szene gedreht hatte. Es war die Sterbeszene von Sol Roth, die den emotionalen Kern des Films bildet.
Charlton Heston war von Robinson besonders beeindruckt und schrieb in seinen Memoiren The Actor's Life: Journal 1956-1976: "Als wir drehten, wusste er schon, dass er sterben würde, wir aber nicht. Er hat nie einen Drehtag verpasst oder war auch nur zu spät." Robinson sei ein absoluter, hingebungsvoller Profi gewesen. "Erst jetzt weiß ich, wieso es mich so bewegte, ihn seine letzte Szene, die Sterbeszene, spielen zu sehen. Er wusste, dass dies sein allerletzter Drehtag sein würde."
Zwischen "zu melodramatisch" und "gut und wichtig"
Der Film erhielt damals eher gemischte Kritiken. Manchen wirkte er zu melodramatisch, andere fanden den gesellschaftlichen Aspekt gut und wichtig.
Soylent Green wurde als bester Science-Fiction-Film des Jahres mit einem Saturn Award und einem Nebula Award für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Nominiert war er auch für den renommierten Hugo Award als bester Film des Jahres, bekommen hat den Preis damals aber Woody Allens Der Schläfer.
Für das produzierende Studio Warner Bros. war Soylent Green ein Erfolg, wenn auch kein überragender. Allerdings hat sich der Film im Lauf der Jahrzehnte einen ganz anderen Status erarbeitet und gilt zurecht als einer der großen Klassiker der Science-Fiction.
Das reale 2022 ist zwar nicht so dystopisch wie das 2022 im Film, aber auch unser Planet nähert sich dem Kollaps: Da ist das starke Bevölkerungswachstum mit allen umweltschädlichen Nebeneffekten, da sind die Klimakatastrophen, da ist das Artensterben. Im Film spielt vor allem der Plankton-Schwund in den Meeren eine wichtige Rolle. Er ist der Grund dafür, dass Soylent Green anders hergestellt werden muss.
Soylent Green gibt es auch als Cracker
Soylent Green gibt es mittlerweile übrigens wirklich. Rob Rhinehart entwickelte es 2013 im Selbstexperiment. Es ist ein flüssiges Nahrungsmittel, das den täglichen Nährstoffbedarf eines Erwachsenen abdecken soll.
Der Name geht natürlich auf den Film zurück, er ist eine Kombination aus "soy" (Soja) und "lentil" (Linse). Das Ganze gibt es auch als Cracker - ohne Menschenfleisch.
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50 Jahre Soylent Green: Bedingt prophetisch |
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Das hat nichts mit Pessimismus zu tun, sondern wird schlicht von den erhobenen Daten...
Mich stört an dem Film, dass er plötzlich vorbei ist. Der Protagonist wird »Soylent Green...
ääääähhhm...Pommes? Das reicht doch auch wohl schon als "Dickmacher"...deswegen ist das...
Weshalb ich da auch nicht zuviel davon esse. Btw ist Wurst genauso ein hoch...