50 GBit/s: Swisscom testet 50G-PON-Glasfaser in einer Gemeinde

Swisscom behauptet, hier weltweit der Erste zu sein, und der Ausrüster ist eine Überraschung.

Artikel veröffentlicht am ,
Techniker beim Feldtest
Techniker beim Feldtest (Bild: Swisscom)

Swisscom hat 50G-PON-Glasfasertechnologie in einer ungenannten Gemeinde in der Schweiz erfolgreich in Betrieb genommen. Das gab das Unternehmen am 11. Juli 2022 bekannt. Einen Labortest absolvierte der Festnetzbetreiber dazu bereits im Herbst 2020, PON steht dabei für Passive Optical Network.

Nach Unternehmensangaben ist man weltweit das erste Telekommunikationsunternehmen, das 50G-PON "erfolgreich im echten Netz" einsetzt. Die theoretisch mögliche Bandbreite von bis zu 50 GBit/s sei nicht der primäre Nutzen der 50G-PON-Glasfasertechnologie, da dies kaum benötigt werde. 50G-PON werde für Geschäftskunden zusätzliche Funktionen im Bereich von Security-Services oder den Leistungsmerkmalen des Anschlusses ermöglichen. Die Technologie reduziert etwa die Latenz im Vergleich zu gegenwärtigen Standards nochmals deutlich und es lassen sich durch Network-Slicing garantierte Bandbreiten festlegen.

Swisscom plant, die Technologie bis spätestens zum Jahr 2025 einzuführen. PON-Technologien könne sowohl in Point-to-Point- als auch Point-to-Multipoint-Netzen eingesetzt werden. Wobei der passive Splitter in einem Point-to-Point-Netz statt im Straßenschacht in der Zentrale platziert wird. Das Manhole in der Straße ist eine Besonderheit bei der Festnetztopologie in der Schweiz.

Technik könnte aus China kommen

Angaben zum Ausrüster wurden bei Swisscom auf Nachfrage nicht gemacht. "Während chinesische Betreiber und Anbieter 50G-PON besonders aktiv vorantreiben, sehen Komponenten- und Systemanbieter in allen Regionen großes Interesse daran. Ich denke, dass China bei der Kommerzialisierung und Bereitstellung von 50G PON dem Rest der Welt 2-3 Jahre voraus sein wird", schrieb Dan Grossman im Mai 2022 bei Strategic Analytics.

Huawei hatte die vierte Generation seines 50G-PON-Prototyps bereits vorgestellt, die auf dem Smartmax-5800-OLT-Produkt des Unternehmens basiert. Die 50G-Linecard hat zwei Ports, die Transceiver sind in einem steckbaren (SFP+-)Formfaktor. Der Prototyp zeigte einen Downstream-Dienstdurchsatz von 39,948 GBit/s und einen Upstream von 15,986 Gbit/s. ZTE hat kürzlich ebenfalls seinen 50G-PON-Prototyp angekündigt und behauptet, der erste zu sein, der die Empfehlungen der ITU-T-G.9804-Serie vollständig implementiert.

Nachtrag vom 12. Juli 2022, 9:38 Uhr

"Der Technologielieferant ist Huawei", sagte Swisscom-Sprecher Sepp Huber.

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Canonio 26. Jul 2022

In voller Ausbaustufe habe ich so ein MFG leider noch nicht gesehen, aber mit knapp 200...

M.P. 14. Jul 2022

In der Schweiz kann man bei Salt 10 GBit/s symmetrisch bekommen ...

M.P. 14. Jul 2022

Naja, 50G sind immerhin 44 mehr, als 6G ;-)

M.P. 14. Jul 2022

Betreiben die noch VDSL-Vectoring-Anschlüsse? https://www.swisscom.ch/de/about/news/2016...



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