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50 bis 60 kg: Gewichtsbeschränkungen für Fahrradanhänger geplant

Das Bundesverkehrsministerium erwägt offenbar die Einführung von Gewichtsbeschränkungen für Fahrradanhänger. Das erzürnt Verbände und Hersteller.
/ Andreas Donath
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Für Fahrradanhänger kommen möglicherweise Gewichtsbeschränkungen. (Bild: Pixabay)
Für Fahrradanhänger kommen möglicherweise Gewichtsbeschränkungen. Bild: Pixabay

Laut einem Bericht des Magazins Spiegel(öffnet im neuen Fenster) , der sich auf Aussagen eines Ministeriumssprechers beruft, soll die höchstzulässige Gesamtmasse von ungebremsten Fahrradanhängern auf 50 Kilogramm begrenzt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen könnte diese Grenze auch bei 60 Kilogramm liegen.

Die geplante Regelung zielt darauf ab, die Verkehrssicherheit für Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Sie soll für Fahrradanhänger gelten, die nicht über ein eigenes Bremssystem verfügen. Die Anpassungen in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung basieren dem Bericht zufolge auf wissenschaftlichen Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen.

Bisherige Anhänger nicht betroffen

Für die Umsetzung der neuen Vorschriften sei eine Übergangsfrist von fünf Jahren vorgesehen, heißt es in dem Bericht. Diese Frist soll ab dem Inkrafttreten der Neufassung der entsprechenden Verordnung gelten. Die Anforderungen betreffen demnach nur neu in den Verkehr gebrachte Fahrradanhänger, was bedeutet, dass bereits im Einsatz befindliche Anhänger wie gewohnt genutzt werden können.

Die Hersteller von Fahrradanhängern sollen die Möglichkeit erhalten, die Einhaltung der Vorgaben durch eine Selbstzertifizierung zu bestätigen. Dies könnte den Anpassungsprozess an die neuen Regelungen für die Industrie vereinfachen, heißt es in dem Bericht.

Der Fahrradclub ADFC hat sich laut dem Bericht zu den geplanten Änderungen geäußert. Der Verband setzt sich dafür ein, dass das zulässige Gesamtgewicht der ungebremsten Anhänger nicht zu niedrig angesetzt wird.

Kritische Stimmen aus der Fahrradindustrie

Kritische Töne kommen aus der Fahrradindustrie. Der Münchner Anhängerentwickler Peter Hornung-Sohner(öffnet im neuen Fenster) warnte in seinem Blog vor den möglichen Auswirkungen der geplanten Regelung. Er argumentiert, dass bei einem angenommenen Eigengewicht des Anhängers von 15 Kilogramm das Limit beim Transport von zwei älteren Kindern oder zwei Bierkästen schnell überschritten würde, heißt es im Spiegel. Diese Anhänger würden dann ein eigenes Auflaufbremssystem benötigen.

Der Hersteller vertritt die Ansicht, dass die vorgeschlagenen Gewichtsbeschränkungen in keinem angemessenen Verhältnis zu den tatsächlichen Gefahren stehen.

Ob das Verkehrsministerium auf die kritischen Stimmen reagieren wird und ob möglicherweise Anpassungen an den geplanten Vorschriften vorgenommen werden, ist noch nicht klar.


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