4G/5G: Telefónica zieht 3G-Abschaltung vor

Geplant für spätestens 2022, beeilt sich Telefónica nun mit der UMTS-Abschaltung.

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Technik der Telefonica in der Hamburger Hochbahn
Technik der Telefonica in der Hamburger Hochbahn (Bild: Telefonica)

Telefónica Deutschland wird 3G bereits bis zum Jahresende 2021 abschalten. Das gab das Unternehmen am 18. November 2020 bekannt. Das Frequenzspektrum bei 2.100 MHz solle ausschließlich für die 4G- und 5G-Standards eingesetzt werden.

Damit vollzieht der Mobilfunkbetreiber die Abschaltung über ein Jahr früher als geplant. "Unsere Pläne sehen vor, die genutzten 3G-Frequenzen bis spätestens 2022 schrittweise für effizientere Technologien wie LTE umzuwidmen", erklärte das Unternehmen im Mai 2020.

Die O2-Netztechniker rüsten bis Jahresende 2020 bereits erste Standorte mit 3G-Technik auf 4G um, während an den anderen Standorten vorerst weiter 3G und 4G parallel genutzt werden können. Der Großteil der Umwandlungen an den aktuell rund 18.000 Standorten mit 3G-Technik erfolgt dann in der zweiten Jahreshälfte 2021.

Laut Unternehmensangaben flossen im Jahr 2016 im O2 Netz noch rund 60 Prozent der Daten über das ältere 3G-Netz, gegenwärtig gehen bereits über 90 Prozent der Daten über 4G.

Telefónica: Höhere Datenrate mit dem gleichen Frequenzbereich

Telefónica-Technologievorstand Mallik Rao sagte: "Wenn wir eine Bandbreite von 10 MHz einsetzen, surfen unsere O2-Kunden im 3G-Netz mit maximal 42,2 MBit/s, aber bereits mit bis zu 75 MBit/s im 4G-Netz. Mit 4G erzielen wir also beim Einsatz desselben Spektrums rund 75 Prozent mehr Leistung als über 3G." Außerdem könne der Netzbetreiber bei 4G verschiedene Frequenzbänder und Bandbreiten miteinander kombinieren, um Datenraten von bis zu 225 MBit/s zu bieten. Carrier Aggregation gibt es bei 3G nicht.

"Im ersten Schritt schalten die Techniker 3G am Standort ab. Wenn der Mobilfunkstandort bereits über 4G-fähige Technik verfügt, können wir kurz darauf über das 2.100 MHz-Band 4G anschalten. An den meisten Standorten funken wir ohnehin bereits mit 4G - etwa über 800 MHz, 1.800 MHz oder 2.600 MHz. In diesen Fällen fügen wir über 2.100 MHz zusätzliche 4G-Bandbreiten hinzu", erklärte Rao. Wenn ein Standort noch nicht über die erforderliche Technik verfügt, muss die Hardware ausgetauscht werden.

Während die Telefónica in Städten 5G vorwiegend mit den 3,6 GHz-Frequenzen ausbaut, wird auf dem Land Dynamic Spectrum Sharing (DSS) eingesetzt, das 4G und 5G kombiniert. "Ob wir die 2.100-MHz-Frequenzen ausschließlich für 4G nutzen oder auch für eine 4G/5G-Kombination, werden wir rechtzeitig vorab bekanntgeben", erklärte Rao. Als Basisnetz für mobile Telefonie, SMS und einfache M2M-Lösungen sichere 2G auch in den kommenden Jahren die Grundversorgung.

Bereits ab dem 30. Juni 2021 wird das 3G-Netz der Deutschen Telekom abgeschaltet. Die Telekom reduziert jedoch bereits bundesweit die Kapazität im 3G-Netz. Auch Vodafone Deutschland schaltet sein 3G-Netz im Sommer 2021 ganz ab. Zwei Drittel des Spektrums von UMTS sind schon anderweitig vergeben.

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