Teure Player, teure CDs
Das lag zunächst einmal an den Preisen der neuen CD-Geräte und -Medien. Nicht nur die Abspielgeräte waren teuer, sondern auch die CDs selbst - 40 bis 50 DM kostete eine Audio-CD in den 1980ern, was deutlich mehr war als der Preis einer Kassette oder einer Schallplatte. Dazu kam, dass tragbare CD-Player zu Beginn trotz der komfortableren Bedienung im Alltag Nachteile hatten: So waren die Bufferspeicher zunächst nicht besonders groß, was schnell zu Aussetzern führte, wenn man sich beim Musikhören bewegte.
Problematisch war zudem, dass der Markt mit persönlichen Audioabspielgeräten gesättigt gewesen sein dürfte - eben jenen Kassetten-Playern, die die Leute nun nicht plötzlich wegwerfen wollten, samt ihrer Kassettensammlung. Zudem ließ sich Musik einfach auf eine Kassette aufnehmen, was am Anfang mit CDs nicht ging - beschreibbare CDs kamen erst später.
Entsprechend dauerte es einige Jahre, bis Audio-CDs nennenswerte Absatzzahlen erreichten. Wurden 1984 in Deutschland noch lediglich 3 Millionen Alben auf CD verkauft, waren es 1989 schon 56,9 Millionen und 1991 sogar 102,2 Millionen. Der Grund, warum das Format nicht einfach wieder in der Versenkung verschwunden ist, dürfte unter anderem an der tatsächlich sehr guten Audioqualität gelegen haben.
Verschleißfreies Abspielen
Bei einer Audio-CD werden sogenannte Pits, mikroskopisch kleine Löcher, mit Hilfe eines Lasers abgetastet. Aus den Helligkeitsunterschieden dieser Pits und der ebenen Flächen der Scheibe lässt sich, vereinfacht gesagt, ein digitales Signal erfassen. Diese Methode ist anders als bei der Kassette und der Schallplatte verschleißfrei: Eine CD hört sich nach Jahren immer noch so an wie beim ersten Mal, zudem ist die Musik unkomprimiert. Allerdings hält auch eine CD nicht ewig: Nach 20 Jahren kann die Schutzschicht so zerstört sein, dass die Scheibe sich nicht mehr abspielen lässt.
Als Ersatz für die Kassette geplant, verdrängte die CD in Europa in den 90er Jahren langsam aber sicher nicht nur Audiokassetten vom Markt, sondern auch die Schallplatte. Dank des technischen Fortschritts wurden die Abspielgeräte besser und vor allem günstiger, auch CDs wurden erschwinglicher. Im Jahr 2001 wurden in Deutschland mit 133,7 Millionen die meisten Alben auf CDs verkauft - auf Schallplatte nur noch 0,6 Millionen.
In den 2000er Jahren war die CD eine feste Größe in der Musikindustrie, was aber den Niedergang im Zuge der Digitalisierung von Musik nicht aufhalten konnte. Wie die Minidisc wurde auch die CD erst von MP3-Playern verdrängt, später dann vom Musikstreaming. Der Abstieg der Audio-CD war allerdings nicht so dramatisch wie der der Minidisc: 2019 wurden immerhin alleine in Deutschland noch 40 Millionen Alben auf CD verkauft, die Tendenz ist in den letzten Jahren aber stark fallend.
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