3I/Atlas: Raumsonden sollen interstellaren Kometen erforschen

Der im Juli 2025 entdeckte interstellare Komet 3I/Atlas (C/2025 N1) stellt die Astronomie vor besondere Herausforderungen. Ein Grund: Ausgerechnet in der Phase seiner größten Sonnennähe im Oktober 2025 wird er von der Erde aus kaum sichtbar sein, da er sich dann hinter der Sonne befindet.
Eine internationale Forschungsgruppe schlägt deshalb vor, bereits aktive Raumsonden einzusetzen, um das seltene Objekt zu untersuchen.
In ihrer aktuellen Studie zeigen(öffnet im neuen Fenster) die Wissenschaftler auf, dass bereits laufende Missionen wie Lucy, Juice, Europa Clipper oder die Asteroidenmission Psyche über Instrumente verfügen, mit denen sich die Koma und möglicherweise auch der Kern analysieren ließen.
Offenbar wären sogar gezielte Vorbeiflüge möglich, sofern die Flugbahnen rechtzeitig angepasst würden. Auf diese Weise könnten Daten zur chemischen Zusammensetzung und Struktur gewonnen werden, die mit erdgebundenen Teleskopen nicht erreichbar sind.
Vielleicht stammt 3I/Atlas von Aliens?
Die Berechnungen deuten darauf hin, dass 3I/Atlas aus der "dicken Scheibe" der Milchstraße stammt - einer alten Sternpopulation, die vor der Entstehung unseres Sonnensystems entstand.
Damit könnte das Objekt auch Material aus einer besonders frühen Epoche der Galaxiengeschichte mitführen und Hinweise auf die Bedingungen der Planetenbildung liefern.
Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgt eine kontroverse Deutung des Astrophysikers Avi Loeb. Er spekuliert, dass es sich bei 3I/Atlas nicht um einen gewöhnlichen Kometen handeln könnte, sondern um ein künstliches Objekt.
In diesem Szenario würde die Position nahe der Sonne nicht zufällig wirken, sondern als bewusste Tarnung dienen. Loeb hatte auch schon über das erste jemals entdeckte interstellare Objekt, den Asteroiden 1I/'Oumuamua, gesagt, dass es eine Alien-Sonde sein könnte.



