3D-Drucker: Prusa will weg von der aktuellen Open-Source-Lizenz
Unter der GPL können 3D-Drucker und Tools von Prusa zu leicht von anderen Parteien kopiert werden. Das bereitet dem Gründer Sorgen.

Prusa-Research-Gründer Josef Průša will für sein 3D-Drucker-Ökosystem eine neue Open-Source-Lizenz definieren, die sich in ein paar Punkten von der GPL unterscheidet. Für ihn ist es nämlich ein Problem, dass einige Instanzen innerhalb der 3D-Druck-Community Ideen kopieren und sie als ihre eigenen Produkte ausgeben. Kurzum: Sie bereichern sich an der Offenheit des Open-Source-Ansatzes.
"Es gibt Eins-zu-Eins-Kopien von Hardware oder Software, die der Community nichts Neues bringen", schreibt der Gründer in einem Blog-Post. Es sei zudem problematisch, dass Parteien Entwicklungslogs oder Infoheader aus Repositories und Code entfernen. So werde die Arbeit der ursprünglichen Ersteller nicht gewürdigt.
"Währenddessen habe ich Informationen erhalten, dass einige Unternehmen lokale Patente auf Basis von quelloffener Entwicklung und Open-Source-Marken verwenden. Ihr wärt überrascht, wie viele davon den Namen Prusa beinhalten", schreibt der Gründer. Er zieht zudem ein historisches Beispiel heran: Die ersten Innovationen bei Solarpanels seien mit Open-Source-Mindset entworfen worden. Chinesische Unternehmen hätten diese Innovationen im Prinzip kopiert und im Gegenzug nichts zur Community beigetragen.
Kopien auf dem 3D-Druck-Markt allgegenwärtig
Nach ein paar Jahren konnten sie mithilfe staatlicher Unterstützung (Steuervergünstigungen und Investitionen) die Konkurrenz verdrängen. "Heutzutage hat man eigentlich keine Chance mehr, ein nicht aus China stammendes Solarpanel zu kaufen", schreibt Průša.
Obwohl es der Gründer nicht explizit ausspricht, kann hier eine Parallele zum 3D-Printing-Markt gezogen werden. Mittlerweile gibt es viele chinesische Unternehmen wie Creality, Anycubic, XYZ oder Anker, die günstige 3D-Drucker für den Heimgebrauch herstellen. Teilweise verwenden sie Produkte anderer Hersteller und verändern sie leicht. So basiert etwa der Ankermake M5 Slicer auf Ultimaker Cura.
Um die eigene Hardware und Software besser vor Kopien und profitmotivierten Parteien zu schützen, hat Prusa Research die Elektronikkomponenten des neuen MK4 noch nicht direkt quelloffen gestellt. Zuvor will das Team eine angepasste neue Lizenz formulieren. Diese soll verhindern, dass andere Parteien etwa Infoheader oder Changelogs entfernen und ein Projekt als eigenes Werk ausgeben können. Außerdem soll es nicht erlaubt sein, direkte Kopien zu erschaffen.
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Aber ist das nicht der Vorteil von Open Source? Man laesst sich von anderen...
So weit ist es hier ja noch lange nicht.
1:1 ist auch nicht so wild, solange in der Firmware auch die ursprünglichen...
Naja, es gibt ja durchaus ärgerliche Auswüchse, z. B. die Macher von Mongo DB, die vom...
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