3D-Druck: Mikroskop fürs Smartphone zum Selbstdrucken
Ein Smartphone oder ein Tablet machen US-Wissenschaftler zum Mikroskop: Sie nehmen eine Glasperle und stecken sie in eine Halterung aus Kunststoff, die sie mit dem 3D-Drucker gebaut haben. Zur Nachahmung ausdrücklich empfohlen.

Eine Kunststoffhalterung und eine Glasperle - das sind die Teile, aus denen US-Wissenschaftler ein Mikroskop gebaut haben. Das Material kostet einige Cent, und jeder kann es nachbauen.
Das Kunststoffteil ist die Halterung für die Linse. Sie wird auf ein Mobilgerät, ein Tablet oder ein Smartphone aufgesteckt - und schon kann mikroskopiert werden. Als Linse dient eine Glasperle, wie sie in Straßen- oder Rollbahnmarkierungen eingesetzt wird, um das Licht zu reflektieren. Solche Reflexperlen gibt es in verschiedenen Größen, also auch mit verschiedenen Vergrößerungsfaktoren.
Halterung aus dem 3D-Drucker
Die Idee zu dem einfachen Mikroskop hatten Wissenschaftler am Pacific Northwest National Laboratory (PNNL), einer Forschungseinrichtung des US-Energieministeriums in Richland im US-Bundesstaat Washington. Die Halterung haben sie mit einem 3D-Drucker aufgebaut. Die Kosten für den Kunststoff und die Reflexperle betragen weniger als 1 US-Dollar.
Anwendungen für Mikroskope gebe es viele, sagt Rebecca Erikson: in der Schule etwa. Aber auch im Gesundheitswesen, für Retter und Sicherheitskräfte, die damit verdächtige Substanzen unter die Lupe nehmen können - und natürlich für jeden, der Spaß daran hat, den Mikrokosmos zu betrachten.
Drei Linsen
Die PNNL-Forscher haben drei verschiedene Perlen ausprobiert: mit einem Durchmesser von etwa 3 mm und 100facher Vergrößerung, mit einem Durchmesser von etwa 1 mm und 350facher Vergrößerung sowie einer 0,3 mm großen Perle, die 1.000fach vergrößert. Bei 100facher Vergrößerung ließen sich bekannte Objekte wie beispielsweise Salzkörner oder Blütenblätter sehr detailliert betrachten. 350fache Vergrößerung reiche aus, um Parasiten im Blut oder Einzeller im Trinkwasser zu finden. Bei 1.000facher Vergrößerung schließlich ließen sich Anthrax-Sporen oder Pestbakterien identifizieren.
Das Smartphone-Mikroskop kann jeder nachbauen, der Zugriff auf einen 3D-Drucker hat. Die nötigen Dateien stellt das PNNL auf seiner Website zur Verfügung.
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Ethisch liegen da aber Welten zwischen Pistolen und Mikroskopen. Sach ich ma.
Ist für Leute die schon einen haben. Niemand holt sich ja auch eine Oculus Rift nur um...