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Die Standardkanone ist die Bazooka. Für präzisere Unterfangen eignen sich Granaten, für kurze Distanzen greife ich zu Dynamit, Fire Punch, Shotgun oder Uzi. Jedes Kriegswerkzeug hat individuelle Eigenschaften und ein Physikmodell.

So hängt die Flugbahn der Bazooka-Raketen vom Abschusswinkel, der per Halten der Space-Taste initiierten Wucht sowie der Windrichtung ab. Granaten prallen teilweise wild von Böden und Wänden ab.

Das bedeutet: Wenn ich mich verkalkuliere, treffe ich womöglich meine eigenen Leute oder jemand anderen. Dieser Faktor bringt eine wunderbare Unwägbarkeit ins Spiel - damals wie heute. Ein Fehler genügt, und ich stürze mich oder andere ins Chaos.

Worms ist ein langsames Spiel, das in Zügen abläuft. Ich habe 60 Sekunden Zeit, um meine nächste Aktion auszuführen. Diese Zeitspanne in Verbindung mit dem bösartig-kompetitiven Gameplay sorgt im Mehrspielerbetrieb für viele tolle Momente.

Fast schon ein Handyspiel

Der Multiplayer ist top, aber was man in ein paar weiteren Spielrunden auch merkt: Für Alleinspieler ist und bleibt Worms langweilig. Das war damals so und ist heutzutage nicht anders. Hier kämpfe ich gegen andere Würmerarmeen und versuche, mich in der Tabelle nach vorn zu schieben. Mehr bietet Worms nicht.

Worms Rumble - Trailer (Ankündigung Juli 2020)
Worms Rumble - Trailer (Ankündigung Juli 2020) (01:37)

Das größte Problem sind allerdings die Balance und die Treffsicherheit der Computerwürmer. Wenn mich Wurm Beethoven mit einer Schrotflinte (!) quer über die Karte vom Podest ins Meer schießt, ist das nicht nur ärgerlich, sondern geradezu unverschämt. Zwar leisten sich die Schergen auch gelegentliche Fehler, in der Regel agieren sie jedoch mit einer derartigen Präzision, dass der Spielspaß schnell dahin ist.

Wenig Umfang, schwaches Balancing, unfaire KI-Gegner: Allein ist Worms so spaßig wie eine Wurmkur und allerhöchstens als Training für die nächste Couchsession mit Freunden geeignet.

Fazit: Da wurmt mich was

Werde ich Worms jetzt täglich spielen und damit wilde Gaming-Abende veranstalten? Nein, garantiert nicht. Team 17s Taktik-Actionspiel werde ich wahrscheinlich gar nicht mehr auspacken. Die Kämpfe gegen Computerwürmer sind dafür schlicht zu langweilig und frustrierend.

Um den Geist und den Reiz von Worms zu erfassen, sollte man die Dynamik der Mehrspielergefechte in den Mittelpunkt stellen. Denn hier kommt alles zusammen: Können, Taktik, vor allem aber eine gehörige Portion Schadenfreude und Glück. Wenn Bananenbomben durch die Gegend fliegen und Schafe über die Karte hüpfen, werden Freundschaften immer wieder auf eine harte Probe gestellt.

Das Spielprinzip ist ebenso simpel wie zeitlos und funktioniert auch im Jahr 2025 noch. Selbst der Würmer-Humor mit der Pixeloptik und den Quietschsounds sorgt noch für ein Grinsen.

Worms ist eine gehörige Portion 1990er-Nostalgie, was sich im Mehrspielermodus und dem damit verbundenen Gameplay-Fokus spiegelt. Es ist ein bisschen John Rambo - mit Würmern.


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