3 Milliarden Euro: Mehr Geld für deutsche Raumfahrt gefordert

Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Bayern und Bremen fordern mehr Unterstützung für das deutsche und europäische Weltraumprogramm. Die Gelder für die Esa sollen von 1,2 Milliarden auf 2 Milliarden angehoben werden, für nationale Programme von 300 Millionen auf 1 Milliarde. Das ist einer dpa-Meldung zu entnehmen.
Die drei Länder betonen in einem gemeinsamen Papier die Bedeutung der Raumfahrt für die Wettbewerbsfähigkeit und die Souveränität Europas. Arbeitsplätze im Bereich Forschung, Entwicklung und Ingenieurwesen könnten dadurch ebenfalls geschaffen werden.
Kein Vergleich zu anderen Nationen
Dabei ist Deutschland bereits jetzt der größte Geldgeber der Esa. Mit etwas Abstand folgen Italien und Frankreich, so dass insgesamt 5,3 Milliarden Euro(öffnet im neuen Fenster) für das Jahr 2024 zusammenkamen. Bei der Nasa liegt das jährliche Budget bei umgerechnet 22 Milliarden Euro und selbst nach der erheblichen Kürzung durch die US-Regierung bleibt es bei mehr als dem Dreifachen der Esa.
Weitere Gelder werden in den USA zudem in private Unternehmen wie SpaceX investiert. In Anbetracht der Bedeutung von Satellitenkommunikation, Überwachung aus dem Weltall, ob militärisch oder wissenschaftlich, und der Forschung auf der ISS erscheint es fahrlässig, hier zu sparen. Zumal die Wirtschaftsleistung der beteiligten Länder an der Esa deutlich höher liegt als die der Vereinigten Staaten.
Kleine Brötchen
Entsprechend klein fallen die Projekte der Esa aus. Zwar wird hier an einem satellitengestützten Mobilfunknetz gearbeitet, aber in der Praxis geht es schleppend voran. Das Projekt Iris2(öffnet im neuen Fenster) für eine sichere Kommunikation soll erst 2029 starten.
Die aktuelle Generation der europäischen Trägerrakete, Ariane 6, ist erst zweimal in den Weltraum gestartet. Nur einer der Starts war ein Erfolg.
Noch weiter entfernt ist die bemannte Raumfahrt für Europa. Auch hier genügt ein Blick auf die investierten Gelder. Der Starliner von Boeing, der nicht gerade als Erfolg betrachtet werden kann, hat mittlerweile knapp fünf Milliarden Euro gekostet.
Notwendige Investitionen
Um die Abhängigkeiten, die mittlerweile sogar beim Start von Kommunikationssatelliten bestehen, abzumildern, sind weitere Investitionen dringend nötig. Dass gerade die drei oben genannten Länder jetzt vorangehen, überrascht dabei nicht. Mit Isar Aerospace, Airbus Defence and Space, MT Aerospace, OHB System, Thales Deutschland oder Tesat-Spacecom konzentrieren sich viele Unternehmen aus der Branche genau dort. Aber auch andere Bundesländer(öffnet im neuen Fenster) würden profitieren.



