Zum Hauptinhalt Zur Navigation

3,7 bis 3,8 GHz: Industrieverbände fordern sofortige 5G-Frequenzvergabe

Ein sicherer Betrieb von 5G ist laut den deutschen Industrieverbänden nur möglich, wenn sie die Netze selbst aufsetzen und betreiben. Auch Städte- und Landkreistag wollen nicht verzichten.
/ Achim Sawall
2 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Mündliche Anhörung der Bundesnetzagentur am 13. Juli 2018 (Bild: Bundesnetzagentur)
Mündliche Anhörung der Bundesnetzagentur am 13. Juli 2018 Bild: Bundesnetzagentur

Die Industrieverbände von Automobil, Chemie, Maschinen- und Anlagenbau sowie Elektrotechnik- und Elektronik wollen die schnellstmögliche Vergabe der lokalen 5G-Frequenzen im Bereich von 3,7 bis 3,8 GHz durchsetzen. Das gab der Verband der Automobilindustrie (VDA) am 28. Januar 2019 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Der im Mai 2018 zugesicherte 100-MHz-Block müsse der Industrie "ohne Verzögerung vollumfänglich zur Verfügung stehen. Hinter dieser gemeinsamen Forderung der größten Industrieverbände Deutschlands stehen die Interessen von über 3 Millionen Industriearbeitsplätzen." .

Siemens, Volkswagen, Daimler und BASF wollen sich um regionale Frequenzen bemühen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters zuvor unter Berufung auf eine eigene Umfrage. Auch Bosch erwäge den Aufbau eigener 5G-Netze. "Da können wir nicht warten, bis die Netzbetreiber mit der Versorgung fertig sind. Wir sind mitten in der Industrie 4.0" , erklärte ein Siemens-Sprecher Reuters.

Lokale Frequenzen seien die Grundlage für private 5G-Netze auf den Werksgeländen und für räumlich begrenzte industrielle Anwendungen. Dies gäbe den Konzernen den notwendigen Spielraum, "unabhängig von Netzbetreibern, 5G sicher, schnell und leistungsfähig auszubauen" . Dies garantiere auch die notwendige Versorgungsdichte mit 5G für industrielle Anwendungen.

Die bisherigen drei Mobilfunknetzbetreiber und 1&1 nehmen an der Auktion der nationalen 5G-Frequenzen teil. Die Vergabebedingungen für lokale und regionale Frequenzen stehen hingegen noch nicht fest. Die Bundesnetzagentur will prüfen, ob sich die reservierten Frequenzen für lokale 5G-Netze gegenseitig stören. Ein Ergebnis sollte eigentlich vor der am 25. Januar auslaufenden Bewerbungsfrist für die 5G-Versteigerung vorliegen. Doch die Verträglichkeitsprüfung ist noch nicht abgeschlossen. Zur Sitzung der Bundesnetzagentur am heutigen Montag fordern der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Verband kommunaler Unternehmen: "Ebenso wie Firmen ihre Chance auf Frequenzen zur lokalen Nutzung für eigene Werksnetze bekommen sollen, müssen auch Kommunen ihrerseits die Chance erhalten, mit regionalen Frequenzen Smarte-Kommunen-Netze aufzubauen."


Relevante Themen