25 Jahre Starship Troopers: Paul Verhoevens missverstandene Satire
Als Starship Troopers in die Kinos kam, wurde ihm faschistoides Gedankengut unterstellt. Dabei ist der Film des Niederländers Paul Verhoeven eine beißende Satire.

Paul Verhoevens Starship Troopers ist eine Verfilmung mit langer Vorgeschichte: Robert Heinleins gleichnamiger Roman wurde bereits 1959 veröffentlicht und wartete seitdem förmlich darauf, von Hollywood entdeckt zu werden. Allerdings gestaltete es sich zunächst schwierig, Heinleins Vision adäquat umzusetzen.
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- Eine Satire, die von vielen nicht verstanden wurde
Erst fast 40 Jahre später sollte es so weit sein. In den USA kam der Film im November 1997 in die Kinos, in Deutschland am 29. Januar 1998. Dabei traute sich der Film, eigene Wege zu gehen, wobei der größte Unterschied zum Roman war: Im Film funktionieren die Bugs eher wie ein Insektenstaat und weisen kaum Intelligenz auf, während sie im Roman eine eigene hochstehende Zivilisation darstellen.
Ed Neumeier las den Roman als Kind
Der Drehbuchautor Ed Neumeier, der mit Robocop (1987) bekannt wurde, hatte den Roman bereits im Alter von zwölf Jahren gelesen und war begeistert. Schon damals träumte er davon, ihn eines Tages als Drehbuch zu adaptieren, ohne große Hoffnung, das wirklich umsetzen zu können. Nach der gemeinsamen Arbeit an Robocop wollten Neumeier und Produzent Jon Davison erst mal ein anderes neues Projekt stemmen und verlegten sich auf eine Geschichte, in der Soldaten gegen grausige arachnoide Monster kämpfen müssen.
1991 wurde das konkreter, auch weil beide dachten, nun die notwendigen Effekte herstellen zu können. Daran, nachzuforschen, ob die Rechte an Starship Troopers frei waren, dachten die beiden zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Stattdessen gingen sie mit ihrem anderen Projekt zu Columbia Tristar, wo Neumeier einem der Manager die Geschichte vortrug. Allerdings tat er das offenbar so wirr, dass er schnell wieder hinauskomplimentiert wurde.
Davison dämmerte nun, dass die Rechte an Heinleins Roman vielleicht noch frei sein könnten - und tatsächlich: Sie waren es. Nachdem sie gekauft waren, konnte Neumeier damit beginnen, sich seinen Traum zu erfüllen.
Dabei war ihm klar, dass er einiges ändern musste - nicht zuletzt die Bedrohung durch die Außerirdischen, die als gesichtsloser Feind dargestellt sind. Die faschistische Gesellschaft der Menschen wollte er in seiner Geschichte beibehalten, entschied sich aber dazu, in Form von Werbespots die Satire des Stoffes herauszustellen.
Arachniden von Phil Tippet
Die erste Version des Drehbuchs leitete man an Paul Verhoeven weiter, dem gefiel, was er sah. Verhoeven und Neumeier arbeiteten sechs weitere Monate an der Verbesserung des Skripts, wobei eine der wichtigsten Änderungen von dem Regisseur kam. Er entschied, aus einer der männlichen Figuren des Romans eine Frau zu machen, Dizzy Flores, um so die von Neumeier anvisierte Ménage à Trois verwirklichen zu können.
Natürlich war Columbia Tristar 1994 mehr als skeptisch, ob die angedachten Arachniden glaubwürdig dargestellt werden könnten. Darum gewährte man Verhoeven ein kleines Budget, um einen 60-sekündigen Testfilm zu drehen.
Zusammen mit einer kleinen Crew, Ed Neumeier und Phil Tippett, der später mit seinem Studio die Bugs erschaffen sollte, begab man sich zu den Vasquez Rocks, wo Live-Action-Material gedreht wurde, in das über die folgenden Monate Arachniden eingefügt wurden. Das Ergebnis, das Tippett und seine Leute vorweisen konnten, war atemberaubend und zerstreute die Bedenken des Studios.
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