Eine Satire, die von vielen nicht verstanden wurde
Im Oktober 1996 wurden die Dreharbeiten zu Ende gebracht, doch der Löwenanteil der Arbeit kam erst noch, da ausgiebige FX-Arbeit vonnöten war. Phil Tippett, der ursprünglich als Stop-Motion-Künstler begonnen hatte und seit Jurassic Park (1993) auf Computeranimation setzte, war nicht nur für die Designs der verschiedenen Bugs, sondern auch für die Animation zuständig. Die Raumschiffeffekte wurden von Sony Imageworks angefertigt.
Zudem waren Amalgamated Dynamics Incorporated, VCE und Kevin Yagher mit anderen Bereichen der Effektarbeit beschäftigt. Der ursprüngliche Starttermin des Films war im Juli 1997, jedoch beschloss Columbia Tristar, den Film in den November zu verlegen. Das hatte unter anderem damit zu tun, dass der Sommer 1997 ein starker Kinosommer war, der mit zahlreichen Sequels und Stars aufwarten konnte.
Verhoeven war über die Verschiebung erfreut, da die Produktion der Effekte weit länger dauerte als ursprünglich gedacht. Schuld daran war Sony Imageworks, das sich übernommen hatte. Zwar wäre die Firma in der Lage gewesen, fertige Effekte bis zum Juli-Termin zu liefern, doch wären diese nur ein Kompromiss gewesen.
Darum heuerte man weitere Hilfe bei Boss Film Studios und Industrial Light & Magic an, womit auch die Raumschiffeffekte unter Dach und Fach gebracht wurden. Das Ergebnis sind Special Effects, die ihresgleichen suchen. Obwohl Starship Troopers mittlerweile 25 Jahre alt ist, sind die FX absolut perfekt.
Hintersinniges Spektakel
Doch nicht nur in diesem Bereich ist Starship Troopers gelungen, auch der Film selbst ist über jeden Zweifel erhaben. Er funktioniert als actionreiches Spektakel, ist aber weit mehr als das, weil er auch Stoff bietet, über den es sich nachzudenken lohnt.
Verhoeven hat eine Satire erschaffen, die die Mechanismen der Zensur anprangert, was Institutionen wie die Motion Picture Association of America (MPAA) oder FSK anscheinend nicht wahrgenommen haben, die ihrerseits schnitten, zensierten, verboten. Einige Kleingeister warfen Verhoeven vor, den Faschismus zu propagieren, machten sich dabei aber weder die Mühe, sich die persönliche Vita des Regisseurs anzusehen, der seine frühe Kindheit in den von den Nazis besetzten Niederlanden verbrachte, noch waren sie in der Lage, den Film in seiner ganzen Aussage zu verstehen.
Was Verhoeven hier geschaffen hat, ist ein subversives Meisterwerk, wie man es nur selten zu sehen bekommt. Es bedient sich vieler Mainstream-Elemente, um seine Botschaft der ewigen Wachsamkeit gegenüber eines die Freiheit bedrohenden Systems zu präsentieren.
Bei einem Budget von knapp 100 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit nur 121 Millionen ein. Das war zu wenig für ein großes Sequel, erst Jahre später gab es einen nur für den Heimkinomarkt produzierten Nachfolger. Es folgten noch ein dritter Teil, eine Animationsserie und zwei Animationsfilme.
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