Fazit: Mehr als ein gewöhnliches RTS
Die vierte Mission hat zu meiner Überraschung kaum etwas mit einem Strategiespiel zu tun: Hier marschiere ich mit einem Dutzend Space-Marines sowie Feuerfressern durch ein Gebäude und kämpfe mich von Raum zu Raum. Mangels Ressourcen kann ich keine weiteren Einheiten hinzufügen, so dass ich einfach nur schneller sein muss als meine Gegner.
Starcraft präsentiert in dieser Mission etwas mehr Story, die in Form von knappen Dialogen erzählt wird. Der Einsatz ist somit nicht besonders schwierig und eine willkommene Abwechslung gegenüber den vorhergehenden Missionen.
Nun packt mich die Neugier: Ich unterbreche die Kampagne der Terraner, um in jene der Zerg und der Protoss hineinzuschnuppern. In der Tat entpuppt sich die Handhabung der beiden Alienrassen im Vergleich zu den Menschen als ein wenig komplizierter.
Als Befehlshaber der Zerg muss ich beispielsweise regelmäßig Drohnen in Gebäude verwandeln, die sich nach einem erfolgreich abgewehrten Angriff automatisch regenerieren können. Zudem benötige ich schwerfällige, in der Luft schwebende Overlords, um überhaupt andere Zerg-Einheiten erstellen und befehligen zu dürfen.
Unterm Strich sind im Vergleich zu den Terranern mehr Schritte notwendig, um eine funktionierende Armee aufzustellen. Dafür wächst diese umso schneller an und gleicht die relativ schwache Panzerung der Zerg allein aufgrund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit gegenüber den anderen Rassen aus.
Auch auf Seiten der Protoss muss ich leicht umdenken und die Eigenheiten der hochtechnologisierten Aliens erlernen. So benötige ich Sonden, um neue Gebäude zu errichten oder besser gesagt, aus meiner Heimatwelt herbeizuteleportieren. Das wiederum erledigt die Sonde innerhalb eines Fingerschnippens, so dass ich sie gleich mit einer neuen Aufgabe betrauen kann.
Ansonsten fällt mir auf, dass die Kampfeinheiten der Protoss im Schnitt stärker und mächtiger sind als die Pendants der Terraner oder der Zerg. Ergo kann ich bereits mit einer Handvoll Berserker oder Dragoner ordentlich Schaden anrichten und benötige keine derart riesige Armee, wie es insbesondere bei den Insektoiden der Fall ist.
Fazit: Ein zeitloser Science-Fiction-Meilenstein
Nach diesem Exkurs stelle ich jedoch fest: Mehr Zeit möchte ich in Starcraft eigentlich nicht mehr investieren. Der Klassiker konnte mich nicht dazu bringen, mich mehr mit Echtzeit-Strategie auseinandersetzen zu wollen.
Einzig der direkte Nachfolger würde mich spontan noch reizen, weil dieser ähnlich gelobt wurde wie das Original und mir bei seiner Veröffentlichung auch auf Anhieb besser gefiel.
Ungeachtet meiner persönlichen Vorbehalte gegenüber dem Genre kann ich den Kult rund um Starcraft nun etwas besser nachvollziehen und verstehe, warum das Spiel so ein Dauerbrenner im E-Sport-Bereich ist: Es spielt sich einfach grandios und gibt mir das Gefühl, innerhalb weniger Minuten etwas wahrhaft Großes zu erreichen.
Wenn ich etwas kritisieren würde, dann die nicht so optimale Wegfindungsroutine. Diese kommt nämlich schnell ins Straucheln, sobald ich mehrere Einheiten über einen schmalen Steg leiten möchte und diese sich dabei im Weg stehen.
Auch ist es im Tumult bisweilen schwierig, einzelne Einheiten zu identifizieren. Doch dieses Problem könnte ich vermutlich beheben, indem ich die höhere Auflösung der Remastered-Version aktiviere.
Weil diese nach wie vor umsonst erhältlich ist, kann ich Starcraft auch 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung allen Interessierten ans Herz legen – egal ob man nur kurz in den Klassiker reinschnuppern oder sich für viele Stunden darin verlieren möchte.
Mitarbeit: Benedikt Plass-Fleßenkämper
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Mensch gegen Insekt |
Ich verstehe diese MOBA Spiele nicht. Die sind doch total langweilig. Ich will erst mal...
Dankö, das Spiel läuft leider etwas an mir vorbei, aber solche Szenen sind doch mal...
Jaaa genau haben wir auch immer gemacht :-D
Ich glaube wohl oder übel ist hier Chris Metzen verantwortlich. In World of Warcraft nahm...