Tarifvertrag: Verdi will Streiks bei Amazon auf Nachbarländer ausweiten

Die Streiks im zurückliegenden Jahr waren laut Verdi ein Erfolg. Es wurde an rund 50 Tagen an einem oder mehreren Standorten gestreikt, rund doppelt so viel wie im Vorjahr. Jetzt wollen die Lagerarbeiter bei Amazon länderübergreifend agieren.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Streiks bei Amazon
Streiks bei Amazon (Bild: Verdi)

Verdi hat für das Jahr 2016 weitere Protestwellen angekündigt, um bei Amazon einen Tarifvertrag für Beschäftigte in Deutschland durchzusetzen. "Es ist eine harte Auseinandersetzung. Wir bleiben dran, werden nicht nachlassen und beweisen, dass wir einen langen Atem haben. Amazon bleibt ein großes Thema für uns", sagte Eva Völpel, Sprecherin des Verdi-Bundesvorstands der Deutschen Presse-Agentur in Fulda. Dabei setzt die Gewerkschaft nun auf einen länderübergreifenden Kampf.

Inhalt:
  1. Tarifvertrag: Verdi will Streiks bei Amazon auf Nachbarländer ausweiten
  2. Austausch mit ausländischen Gewerkschaften

Die Streiks im zurückliegenden Jahr wertet die Gewerkschaft als Erfolg. "Es wurde an rund 50 Tagen an einem oder mehreren Standorten gestreikt. Das ist in etwa doppelt so viel wie 2014", sagte Völpel.

Mehr Standorte streiken

Auch die Zahl der Standorte, die sich am Ausstand beteiligen, wächst stetig. 2014 kamen Werne (Nordrhein-Westfalen) und Koblenz (Rheinland-Pfalz) dazu, 2015 waren es Pforzheim (Baden-Württemberg) und der DVD-Verleiher und Videodienst in Elmshorn (Schleswig-Holstein). In acht von neun Logistikzentren im Bundesgebiet wurde bereits gestreikt. Nur das erst 2013 in Brieselang (Brandenburg) eröffnete Warenlager beteiligte sich noch nicht. "Solche Prozesse brauchen Zeit", erklärte Völpel. Amazon gewann dort einen Arbeitsgerichtsprozess und hat das Recht, die befristeten Verträge zweier Betriebsratsmitglieder nicht zu verlängern. Zwei weitere Klagen laufen. Fast die Hälfte der Beschäftigten bei Amazon Brieselang hatte nur befristete Verträge, gab die Gewerkschaft Verdi im Januar 2015 bekannt.

Verdi fordert die Anerkennung eines Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel. Amazon lehnt jegliche Verhandlungen mit Verdi kategorisch ab. Deswegen kommt es seit Mitte Mai 2013 immer wieder zu Streiks. Das Unternehmen nennt sich selbst einen Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen. Bei Amazon gibt es kein Urlaubsgeld und nur ein geringes Weihnachtsgeld. Die Streiks bei Amazon Deutschland begannen im April 2013. Beschäftigte bei Amazon klagen laut Verdi über hohe Arbeitshetze und Überwachung am Arbeitsplatz. In Feedback-Gesprächen würden Arbeiter wegen Inaktivität von nur einer Minute unter Druck gesetzt.

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Austausch mit ausländischen Gewerkschaften 
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