2015: Was leisteten die Alternativen bei Vectoring und FTTH?
Golem.de wollte zum Jahresausgang wissen, was die Telekom-Konkurrenz beim Netzausbau geschafft hat: bei Vectoring und FTTH. Doch beim Vectoring scheint wenig passiert zu sein.

Die Wettbewerberverbände der Deutschen Telekom kritisieren den fehlenden FTTH-Ausbau und den Monopolanspruch beim Vectoring am Hauptverteiler. Golem.de wollte vom Breko (Bundesverband Breitbandkommunikation) und vom VATM (Verband der Anbieter von Telekommunitations- und Mehrwertdienste) wissen, was ihre Mitgliedsunternehmen in dem Bereich im Jahr 2015 geleistet haben.
Der Breko sieht sich laut Sprecher Marc Kessler als führender deutscher Glasfaserverband mit aktuell gut 230 Mitgliedsunternehmen, davon mehr als 130 überwiegend regional und lokal tätige Netzbetreiber sowie Stadtwerke und Zweckverbände. "76 Prozent des Glasfaserausbaus (FTTB/FTTH) in Deutschland erfolgen durch die überwiegend lokal und regionalen tätigen, alternativen Carrier", sagte Kessler unter Berufung auf Angaben von Mitte des Jahres. "Das Jahr ist ja noch nicht zu Ende, so dass hier verständlicherweise noch keine konsolidierten Zahlen vorliegen."
Beispiele für vorbildliche FTTH-Ausbauprojekte seien die Stadtwerke Neumünster, die Breitbandnetzgesellschaft im nordfriesischen Breklum, der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar sowie ein großangelegtes FTTC-Projekt des Breitbands Nordhessen, wo der Netzbetrieb durch Netcom Kassel erfolgt. Zum Vectoring-Ausbau der Mitgliedsunternehmen machte der Breko jedoch keine Angaben.
Laut Bundesnetzagentur haben Wettbewerber und Telekom innerhalb des ersten Jahres 2014 nach Einführung der V1-Entscheidung 13 Prozent aller Kabelverzweiger (KVz) außerhalb des Nahbereichs mit Vectoring ausgebaut, berichtete der VATM. Dies entspricht rund 33.000 mit Vectoring erschlossenen KVz. "Konkrete Zahlen zu einer Differenzierung liegen nicht vor und würden auch von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich ausfallen", so eine Sprecherin. Diese Zahlen seien daher weniger ein Beleg für die tatsächlichen Ausbauaktivitäten als vielmehr für die unterschiedlichen Ausschreibungs- und Auswahlverfahren in den Ländern. Während die Ausschreibungsverfahren in nördlichen Bundesländern zu deutlich mehr Investitionen beim Ausbau durch Wettbewerber führten, fielen gerade in Bayern rund 90 Prozent des Kabelverzweiger-Ausbaus - und damit letztlich auch Fördermittel in Milliardenhöhe - an die Telekom.
Die aktuelle VATM-Marktstudie vom Oktober 2015 zeigte auf, dass in Deutschland rund 2.100.000 FTTB/H-Anschlüsse verfügbar sind. In den meisten Regionen bauen laut VATM fast ausschließlich Wettbewerber.
Die Telekom wird im Dezember dieses Jahres 1,4 Millionen Haushalte in Deutschland neu mit Vectoring versorgen können. Das gab Niek Jan van Damme, Chef der Telekom Deutschland, am 7. Dezember 2015 im Blog des Unternehmens bekannt. Durch Vectoring wird eine Datenübertragungsrate von bis zu 100 MBit/s im Download und bis zu 40 MBit/s im Upload möglich.
"Insgesamt haben wir 2015 rund 4,6 Millionen Haushalte Vectoring-fähig gemacht", sagte van Damme.
Ohne Glasfaserausbau gebe es keinen Vectoring-Ausbau, dies sei kein Widerspruch. "Wir ziehen derzeit überall in Deutschland das Glasfaserkabel von der Vermittlungsstelle an die Bordsteinkante", betonte der Manager. Im Jahr 2015 seien beim Vectoring-Ausbau zehntausend Kilometer Glasfaser verlegt worden.
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Ist eine Frage der Verfügbarkeit. Die Telekom bietet es noch nicht Bundesweit an. Aber...
Och MENNOO. Bitte spoilere doch sowas. Nun muss ich mir wieder den Kaffee vom Bildschirm...
Der Ausbau erfolgt punktförmig dort wo sich eine ausreichend hohe Prozentzahl ( meist...