Falscher Paul Allen verschafft sich Kontozugang
Stars oder Millionäre sind natürlich ein beliebtes Angriffsziel für Scammer, da über sie viel bekannt ist und das Hacken eine medienwirksame Aktion bedeutet - oder einfach, weil sie viel Geld haben.
Nicht besonders geschickt hat sich ein unerlaubt abwesender US-Soldat in den USA angestellt, der sich zunächst erfolgreich als der Millionär und Microsoft-Mitbegründer Paul Allen ausgab. Er rief bei Allens Bank an und erklärte, dass er seine Bankkarte daheim verlegt hätte. Er wolle die Karte zwar nicht als verloren melden, hätte aber gerne sobald wie möglich eine zweite. Der Citibank-Mitarbeiter war offensichtlich so hilfsbereit, dass er eine zusätzliche Adresse aufnahm, an die er die zweite Karte per Express rausschickte. Der US-Soldat gab auch gleich seine Telefonnummer an.
Viel Erfolg hatte der Soldat aber nicht. Ihm gelang zwar zunächst eine Überweisung in Höhe von etwa 600 US-Dollar mit der neuen Karte, eine zweite Überweisung in Höhe von 15.000 US-Dollar sowie Einkäufe in einem Computerspielgeschäft fielen aber der Betrugsabteilung in der Bank auf. Der Soldat wurde verhaftet und angeklagt. Wie der Betrüger den Bankmitarbeiter dazu überredete, die zweite Karte auszustellen, bleibt ein Geheimnis. Die Bank gab dazu keinen Kommentar ab.
Mit öffentlicher Unterschrift zu Millionen
Gleich mehrere Anläufe benötigten Scammer aus Hongkong, um etwa 2 Millionen US-Dollar zu erbeuten. Das Geld ergaunerten sie von Wells Fargo, das ein gemeinsames Treuhandkonto des US-Bezirks Merced und der Catholic Healthcare West verwaltet. Das Geld auf dem Treuhandkonto ist für das Medical Center in Merced im US-Bundesstaat Kalifornien gedacht.
Die Betrüger forderten zunächst einen Geldbetrag von 440.000 US-Dollar per Fax an. Ihre Anforderungen legitimierten sie mit der Unterschrift des Präsidenten der Stiftung. Diese hatten sie ausgerechnet von der Webseite der Stiftung selbst. Dort waren mehrere Dokumente verfügbar, die die Unterschrift enthielten.
Das Konto, auf das Wells Fargo das Geld überweisen sollte, gab es aber nicht. Möglicherweise wollten die Betrüger zunächst prüfen, ob ihr Scam überhaupt funktioniert. Wells Fargo kontaktierte den anonymen Betrüger, um die Kontonummer zu verifizieren. Auch eine zweite Überweisung klappte jedoch nicht. Erst Monate und mehrere Anfragen später schaffte es das Geldinstitut, etwa 1 Million US-Dollar auf ein tatsächlich vorhandenes Konto in Hongkong zu überweisen. Nach einer weiteren Anfrage transferierte Wells Fargo ein weiteres Mal etwa 1,1 Millionen US-Dollar. Erst, als Betrüger abermals 2,3 Millionen US-Dollar anforderten, schöpfte das Geldinstitut Verdacht. Es erstattete das fälschlich überwiesene Geld an die Stiftung zurück und Anzeige gegen unbekannt.
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