20 Jahre VLC: Die beste freie Software begleitet mich seit meiner Kindheit
VLC gehört für mich auf jedes Gerät. Schon früher habe ich den kostenlosen Player genutzt. Noch heute spielt er fast jedes Dateiformat ab.

Als ich mich mit etwa 15 Jahren durch Winamp, den Windows-Media-Player, Quicktime und andere dubiose Player wühlen musste, war mir irgendwann klar: Es musste doch ein Programm geben, dass all meine CDs im CD-ROM-Laufwerk und andere Dateien abspielen kann. Fündig wurde ich beim Programm mit dem orange-weißen Kegelsymbol und seitdem nutze ich fast ausschließlich den VLC-Player für die Medienwiedergabe - auch 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung.
Als naiver Teenager war ich natürlich zunächst abgeschreckt: So viele Schaltflächen und Funktionen in einem Programm hatte ich bisher nur in Adobe Photoshop 8 oder dem Counter-Strike-Editor Worldcraft (heute Hammer) gesehen - und die habe ich anfangs nach wenigen Minuten Ausprobieren und anschließender Frustration direkt ausgeschaltet.
VLC spielt fast alles ab
Entsprechend habe ich zunächst lediglich die mir bekannten Schaltflächen genutzt: Abspielen, Pausieren und Zurückspulen. Mehr brauchte das junge Ich nicht zu wissen. Dass VLC einfach nahezu alle Video- und Audioformate ohne Probleme abspielt, nahm ich damals nur unterbewusst wahr. Heutzutage finde ich es bemerkenswert, dass ein komplett kostenloses Programm so nützlich ist.
Ob mp4-Video, mp3-Audio, .flac, .mov, .wav, .mpeg oder eines der vielen anderen Formate in unserer ständig wachsenden IT-Welt: VLC spielt sie meist ab. Dabei arbeitet das Team stets an der Implementierung neuer Codecs und Formate, etwa der Hardwarebeschleunigung von AV1.
Dadurch ist das Programm mittlerweile viel mehr als ein reiner Audio- und Videoplayer. Es lässt sich etwa als Netzwerk-Streamingsoftware für das Übertragen von Podcasts, Musik, Filmen und auch Bildern nutzen. Dabei können Quellen Server im Internet oder der eigene Streamingserver sein - die Wahl liegt ganz bei uns.
In einer früheren Wohngemeinschaft haben Mitbewohner und ich das Programm beispielsweise genutzt, um mehrere Fernsehsender per DVB-T-Receiver auf unsere vielen verschiedenen Computer zu streamen. Schließlich hatte nur ein Zimmer wirklich guten Empfang, wodurch VLC als Streamingsoftware gerade recht kam.
Mein 15-jähriges Ich hätte zu seiner Zeit wohl nicht gedacht, dass Fernsehstreaming überhaupt möglich wäre - geschweige denn mit meinem neu entdeckten Lieblingstool. Noch mehr gestaunt hätte ich über Funktionen wie den ASCII-Modus. Damit lassen sich Videos als Symbolmatrix abspielen. Das ist zugegeben recht unsinnig, zeigt aber für mich auch die Verbundenheit des Teams zu seinem Produkt und zu einer Art Nerdkultur, der ich mich selbst verbunden fühle.
Da ist es selbstverständlich, dass VLC bei jeder Neuinstallation meist als allererstes heruntergeladen und installiert wird. Und da ich des Öfteren auch Familie und Freunden mit ihren IT-Geräten helfe, verbreitet sich das Tool in meinem Umfeld entsprechend schnell - auf Windows-, Linux- und Mac-Systemen. Seit einiger Zeit nutze ich den Player auch auf dem Android-Smartphone, auf dem er sich als toller Musikplayer herausstellt. Wer braucht hier schon Google-Programme?
Keine Liebe ohne Konflikt
So wie sich das noch immer sperrige Interface von VLC seit Jahren kaum ändert, höre ich dabei weiterhin viele Musikdateien lokal auf dem Telefon und nicht per Streamingdienst. Das mag an meiner Gewohnheit und Affinität zu VLC liegen, oder auch am schlechten Empfang in der Berliner S-Bahn.
An einigen Tagen könnte ich das Programm dabei auch verfluchen. Mehr als einmal ist es mir etwa passiert, dass eingespeiste fehlerhafte Scripts von VLC in einer Dauerschleife mit Fehler abgebrochen und neu gestartet werden. Diese Dauerschleife lässt sich nur durch einen Taskkill wieder durchbrechen.
Ja, auch VLC ist nicht überall perfekt, es ist aber für die meisten Situationen die beste Lösung - und darauf kommt es an. In den kommenden 20 Jahren werde ich daher wohl weiter auf die beste freie Software setzen: den VLC Media Player.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach).
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Tatsache mit Mx-player! Hatte ich nicht gemerkt, weil keine updates gemacht :( VLC...
Was ist denn "bessere Software unter Linux" für dich? Das ist seit meinem Umzug auf Linux...
Also mir gefällt Clementine deutlich besser als VLC, den finde ich zum Musikspielen...
Wieso installierst Du ein Codec-Pack, was Du (offenbar) gar nicht brauchst?