20 Jahre Counter-Strike: Von der Mod zum Multiplayer-Hit
Am 19. Juni 2019 feiert Counter-Strike sein 20. Jubiläum. Golem.de blickt auf die Entstehungsgeschichte der populären Ego-Shooter-Reihe zurück und analysiert den Status quo.

Die Nutzercharts bei Steam und die Zuschauerzahlen bei Twitch sind ein guter Indikator dafür, welche E-Sport-Spiele derzeit im Trend liegen. Neben Dauerbrennern wie Dota 2 und PUBG hält sich dabei vor allem ein Titel ziemlich hartnäckig - und das seit Jahren. Gemeint ist Valves Ego-Shooter Counter-Strike.
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Die Initialzündung für das Phänomen Counter-Strike ist die Vision der Hobby-Entwickler Minh Le und Jess Cliffe, eine taktisch fordernde, auf Realismus getrimmte Multiplayer-Modifikation zu erschaffen. Le, damals noch Student an der Simon Fraser University in Kanada, ist begeisterter Modder und kann zu diesem Zeitpunkt bereits zwei durchaus sehenswerte Mods für id Softwares Ego-Shooter Quake vorweisen.
Die erste heißt Navy Seals und lässt Spieler in die Rolle eines Mitglieds der gleichnamigen US-Spezialeinheit schlüpfen, um Bomben auf einem schwer bewachten Schiff zu entschärfen. Noch beliebter ist allerdings sein Folgeprojekt, Action Quake 2. Auch hier legt Le bereits großen Wert auf ein realistisches Setting, bestehend aus Straßenzügen, Hochhausschluchten, Hinterhöfen und diversen Außenabschnitten. Die Action als solche ist wild, pfeilschnell und geprägt von meterweiten Sprüngen und interessanten taktischen Nuancen. Wird ein Spieler beispielsweise am Bein verletzt, beginnt er zu bluten und kann sich erst wieder bewegen, wenn er sich bandagiert.
Während Action Quake 2 heranreift, lernt Le den Administrator einer Website namens Action Quake 2 Map Depot kennen: Jess Cliffe. Le, bei dem Ende der 90er-Jahre auch Titel wie Rainbow Six und Spec Ops hoch im Kurs stehen, beschrieb ihm seine Idee zu Counter-Strike. "Damals beschäftigte ich mich intensiv mit Anti-Terror-Einheiten", erklärt der heute 41-Jährige in der von Valve veröffentlichten Dokumentation Counter-Strike: A Brief History. "Mir gefiel ihre Gewandtheit im Umgang mit Waffen und Taktiken. Ich war der Meinung, dass das als Spiel sehr gut funktionieren würde."
Goldsrc statt id Tech 2
Als technisches Grundgerüst für Counter-Strike soll allerdings nicht die in Navy Seals und Action Quake 2 genutzte id Tech 2 Engine dienen, sondern die neue Goldsrc Engine aus Valves Ende 1998 veröffentlichtem Shooter Half-Life. Das Goldsrc SDK bietet spannende neue Gamedesign-Features und ermöglicht einen sehr realistischen Look, der gut zu Les anvisierter Spezialeinheit-vs.- Terroristen-Thematik passt.
Mehrere Wochen lang werkelt der Kanadier regelmäßig mehr als 20 Stunden pro Woche an der Fertigstellung einer ersten Betaversion. Doch Tester zu finden, ist komplizierter als gedacht. Aus diesem Grund entschließen sich Le und Cliffe, der die Webseite des Spiels betreibt und hervorragende Kontakte in die Moddingszene pflegt, die erste Betaversion auf gut Glück zu veröffentlichen. Das geschieht am 19. Juni 1999.
In der Anfangsphase schart Counter-Strike eine überschaubare Fanbasis um sich und kann nur wenige von sogenannten Mappern erstellte Karten vorweisen. Da Le und Cliffe jedoch in kontinuierlichem Austausch mit ihrer Community stehen, eifrig Feedback analysieren und dieses sehr zeitnah in immer neuen Betaversionen umsetzen, nimmt das Projekt spätestens mit dem Erscheinen von Beta 5 ordentlich an Fahrt auf.
Kein Wunder, denn die rundenweise ablaufenden 5-versus-5-Duelle, bei denen Terroristen eine Bombe platzieren und eine Anti-Terror-Einheit sie entschärfen muss, sind für die Spieler pures Adrenalin. Besonders wichtig für den allgegenwärtigen Nervenkitzel: Stirbt eine Spielfigur, darf sie in der aktuellen Runde nicht mehr mitmischen und muss bis zur nächsten Runde warten. Vorsichtiges, taktisch kluges Vorgehen und ständige Absprachen mit Teamkollegen sind bei Counter-Strike daher Pflicht. Für die Spieler ist dieses Konzept eine willkommene Alternative zu Spielmodi wie Deathmatch und Team Deathmatch, die zu dieser Zeit die Shooter-Szene prägen.
Auch Bernhard "Bat" F., damals Semi-Profi beim Counter-Strike-Clan Deutschlands kranke Horde (kurz: DKH), hat sehr gute Erinnerungen an seine ersten Gehversuche in Counter-Strike. "Nicht gleich wieder in eine Partie einsteigen zu können, war in der Tat etwas erfrischend Neues", erklärt er im Gespräch mit Golem.de. "Ebenso das Belohnungssystem. Wenn man beispielsweise zwei Runden hintereinander verlor, hatte man plötzlich kein Geld mehr, um sich neue Waffen zu kaufen und musste dann erst einmal zwei bis drei Runden mit der Pistole rumgurken, um wieder den Anschluss zu finden."
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Das fing irgendwann an, als es EA zu aufwendig wurde, ein tatsächliches Anti-Cheat-Tool...
Das waren tolle Zeiten, denen ich, aus heutiger Sicht und nach wie vor zum Verdruss...
PVK2 http://www.pvkii.com/ ist ein MOD davon. MEin immo absolutes Lieblingsgame. Piraten...
Genau ich habe mit 0.45 angefangen und mit 0.71 war der Höhepunkt erreicht. Spätestens...