Über Weltraumschrott und Kartoffelanbau auf dem Mars
Ein Film, der vor allem mit Blick auf das Thema Weltraumschrott relevant ist, ist Gravity (2013). Er erzählt von all den nutzlos gewordenen Objekten, die im Orbit herumfliegen - und vom Kessler-Effekt, wonach eine Kollision im All zu einer Kettenreaktion führt.
Allerdings würde das nicht so schnell stattfinden, wie im Film gezeigt, und auch ein paar andere Dinge seien in dem Film nicht akkurat, sagte Garrett Reisman. Im Film könne man den Weltraumschrott kommen sehen - und zwar aus Tausenden Kilometern Entfernung. "Das ist Quatsch. Dieses Zeug rast mit einer Geschwindigkeit durchs All, die zehnmal schneller als eine Gewehrkugel ist. Die könnte man auch nicht aus Tausenden Kilometern Entfernung angeflogen kommen sehen."
Ähnliches gilt für Ridley Scotts Der Marsianer (2015), der vieles zumindest in theoretischer Hinsicht richtig macht. In dem Film wird ein Mann auf dem Mars zurückgelassen und versucht zu überleben. Zu dem Zweck pflanzt er Kartoffeln an.
"Viele Aspekte des Films sind realistisch, wenn auch sehr vereinfacht dargestellt, die Kartoffel-Kultivierung mit Hilfe von fermentiertem Dünger zum Beispiel", so Astrophysiker Rocard. Dafür braucht man selbst auf einer Welt wie dem Mars nur nährstoffreichen Boden, den die Hauptfigur aus dem eigenen Kot, Wasser und Sauerstoff herstellt. Astronauten werden dafür trainiert, mit vorhandenem Material und einfachen chemischen Reaktionen Derartiges möglich zu machen.
Ein Loch im Handschuh als Steuerungsinstrument? Eher nicht
Was dem Astronauten Chris Hadfield nicht gefiel: Die Szene, in der sich Matt Damons Figur durch ein Loch in seinem Handschuh, aus dem Luft austritt, im All fortbewegt. "Ein Raumanzug hätte nicht genug Druck dafür - ganz zu schweigen davon, dass man unkontrolliert durchs All taumeln würde."
Den ganz und gar realistischen Film gibt es selten, weil die Dramatik häufig Anpassungen erfordert. Einige Werke wie Apollo 13 oder 2001: Odyssee im Weltraum sind aber in dieser Hinsicht ausgesprochen gut. Es ist schade, dass sich Hollywood so selten einer möglichst realistischen Darstellung der Raumfahrt verschreibt. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass die Möglichkeiten der Technik zu verlockend sind, um nur zu zeigen, wie es in Wirklichkeit ist.
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''Apollo 13 ist wahrscheinlich der realistischste aller Weltraumfilme'' |
Spacewalker war aber von der Story oder Dramaturgie nicht dolle. Ich fand den irgendwie...
Ich wusste vorher von Juri Gagarin tatsächlich nichts, allerdings spielt Juri Gagarin in...
Hört Hört!
Nein, man hat wirklich nur dann Schall gehoert, wenn auch Sandra den gehoert haette...