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18A Fertigungsprozess: Weiterer Rückschlag für Intel Foundry

Broadcom hat erste 18A-Wafer erhalten und ist offenbar noch nicht zufrieden. Für Intel ist der neue Node der wohl wichtigste der Firmengeschichte.
/ Martin Böckmann
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Ein Wafer aus der 18A-Produktion von Intel Foundry (Bild: Intel)
Ein Wafer aus der 18A-Produktion von Intel Foundry Bild: Intel

Intel hat möglicherweise einen weiteren Rückschlag beim Start der Intel Foundry zu verzeichnen. Broadcom hat erste Wafer aus der hochmodernen 18A-Fertigung erhalten und ist laut Informationen von Reuters(öffnet im neuen Fenster) offenbar nicht zufrieden mit den Ergebnissen. Die Fertigungstechnologie soll aktuell noch nicht für die Massenfertigung geeignet sein, was auf Probleme bei der Ausbeute (Yield) hinweist.

Defekte Chips lassen sich bei der Herstellung nie ganz vermeiden. Damit die Fertigung wirtschaftlich tragbar ist, muss die Ausbeute aber hoch genug sein. Das reduziert die Kosten für später nicht nutzbare Chips, gleichzeitig erhöht ein hoher Yield die Produktionskapazität.

Die von Broadcoms Ingenieuren angesprochenen Bedenken bezüglich der Rentabilität und Machbarkeit der 18A-Fertigung können auch ein Hinweis auf Qualitätsprobleme bei den Chips sein. Bereits kleine Unterschiede bei der Herstellung sorgen dafür, dass die erreichbare Taktfrequenz sinkt oder die dafür benötigte Spannung steigt. Das kann dazu führen, dass die geplanten Spezifikationen für das Endprodukt nicht erreicht werden.

Ein Rückschlag, aber nicht das Ende von 18A

Intel will im Jahr 2025 mit der Massenproduktion im 18A-Prozessknoten (Node) starten. Etwas Zeit bleibt dem Hersteller also noch, um die Ursachen für die berichteten Probleme zu beheben. Auch beim Geschäftsmodell gibt es Optionen, die dennoch einen Produktionsstart nach Plan ermöglichen.

TSMC hatte Berichten zufolge ebenfalls große Schwierigkeiten beim Start der 3-nm-Produktion. Das führte dazu, dass Apple das Risiko auf TSMC übertrug(öffnet im neuen Fenster) und nicht pro Wafer, sondern nur für funktionsfähige und qualitativ geeignete Chips bezahlen musste.

Intel Foundry muss mit der Produktion beginnen

Dies wäre ein möglicher Weg, um trotzdem genügend Abnehmer für 18A zu finden. Selbst bei anfänglichen Verlusten wäre der Schaden erheblich geringer als beim Abwandern von potenziellen Kunden zu anderen Auftragsfertigern. Durch Anpassungen und Verbesserungen während der laufenden Produktion steigt die Ausbeute und Qualität der Chips für gewöhnlich.

Der 18A-Node ist der erste Herstellungsprozess, bei dem Intel Foundry mit großem Interesse von potenziellen Kunden und einer guten Auslastung der Fabriken rechnet. Laut Intel CEO Pat Gelsinger hängt die Zukunft des gesamten Unternehmens am Erfolg von 18A. Ein weiteres Desaster wie bei der 10-nm-Fertigung kann sich Intel nicht leisten.


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