180 Milliarden Euro: VW investiert vor allem in Elektroautos und Digitalisierung
Der Volkswagen-Konzern will in den kommenden vier Jahren 180 Milliarden Euro investieren. Und in die letzte Generation von Verbrennern.

Der Autohersteller Volkswagen hat hohe Investitionen in die Bereiche Elektrifizierung und Digitalisierung angekündigt. Zwischen 2023 und 2027 plane der Konzern entsprechende Ausgaben in Höhe von 180 Milliarden, teilte VW am 14. März 2023 mit. "Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Investitionen werden in die Zukunftsfelder Digitalisierung und Elektrifizierung fließen. In der vergangenen Fünfjahresplanung waren es noch 56 Prozent", hieß es in einer Mitteilung anlässlich der Jahresbilanz 2022.
Die Investitionen sollten "in die attraktivsten Profit-Pools" erfolgen. Dazu gehöre "insbesondere die Batteriestrategie des Konzerns, der Ausbau der Präsenz in Nordamerika, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in China im Bereich Digitalisierung und bei den Produkten sowie die Weiterentwicklung des führenden Produktportfolios des Konzerns". In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Paywall) bezeichnete Finanzchef Arno Antlitz die Profit-Pools als "die besonders gewinnbringenden und gleichzeitig gefragten Fahrzeugsegmente sowie die wachstumsstärksten Regionen" . In den USA seien das zum Beispiel Pick-ups und robuste SUV.
Bereits 2025 soll demnach jedes fünfte verkaufte Fahrzeug weltweit über einen reinen Elektroantrieb verfügen. "Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Gesamtinvestitionen sind die bis zu 15 Milliarden Euro für den Aufbau von Zellfabriken des Batterie-Start-ups Powerco und Vorleistungen für dessen Rohstoffsicherung im Rahmen der Umsetzung der Batteriestrategie", hieß es weiter. Erst am Vortag hatte VW angekündigt, eine Batteriezellfabrik in der kanadischen Provinz Ontario bauen zu wollen. Bis 2030 soll Powerco einen jährlichen Umsatz von mehr als 20 Milliarden Euro erwirtschaften.
Letzte Generation von Verbrennern
Darüber hinaus will VW noch in die "letzte Generation" von Verbrennungsmotoren investieren. Der Höhepunkt der Investitionsleistungen solle 2025 erreicht sein und danach kontinuierlich sinken. Antlitz erklärte dazu im Interview mit der SZ: "Spätestens ab dem Jahr 2026 können wir ernten. In die auslaufende Verbrennertechnologie werden wir dann fast nichts mehr investieren müssen. Die Doppelbelastung fällt weg, und dann wollen wir auch mit der Elektromobilität deutlich verdienen."
Im vergangenen Jahr lieferte der VW-Konzern nach eigenen Angaben 572.100 batterieelektrische Fahrzeuge aus, was einem Anteil von 7 Prozent entspricht. Beim Auftragsbestand liege der Anteil allerdings schon bei 16 Prozent. Die meistverkauften Modelle waren der VW ID.4/ID.5 (193.200 Einheiten), gefolgt vom VW ID.3 (76.600) und dem Skoda Enyaq iV inklusive Coupé (53.700).
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