11 Milliarden Euro: Liberty Global soll Unitymedia ausgenommen haben
Recherchen des Spiegel und der britischen Organisation Finance Uncovered ergaben, dass Liberty Global dem Kabelnetzbetreiber Unitymedia die Zinsen für die Übernahmekredite und mehr in Rechnung gestellt hat. Der hochprofitable Verkauf an Vodafone soll weitgehend steuerfrei ablaufen.

Mit dem Verkauf von Unitymedia an Vodafone wird der weltgrößte Kabelnetzbetreiber Liberty Global voraussichtlich 7,2 Milliarden Euro steuerfrei einnehmen. Das ergaben Recherchen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel und der britischen Organisation Finance Uncovered. Weitere 3,8 Milliarden Euro hat Liberty Global nach eigenen Angaben in acht Jahren bei Unitymedia abgeschöpft.
Abzüglich des Kaufpreises von 2,1 Milliarden Euro erzielte Liberty Global eine Wertschöpfung von 11 Milliarden Euro, wie Liberty Global in einer Präsentation vor Investoren erklärte.
Liberty Global hat seine Hauptsitze in London, Amsterdam und Denver. Im Mai 2018 hatte Vodafone mit Liberty Global vereinbart, deren Kabelnetze in Deutschland, der Tschechischen Republik, Ungarn und Rumänien für einen Preis von 18,4 Milliarden Euro zu übernehmen. Der Zusammenschluss steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden, der EU-Kommission und des Bundeskartellamts. Mit einer Entscheidung rechnet Vodafone Mitte 2019.
Chairman John Malone steckt Trump Geld zu
Liberty Global agierte laut dem Bericht wie eine Heuschrecke, ein Private-Equity-Fonds: Der Konzern kaufte Unitymedia mit Krediten, deren Zinsen Unitymedia zahlen musste. Unitymedias Zinszahlungen stiegen vom Jahr 2009 bis 2010 von 123 Millionen auf 257 Millionen Euro. Unitymedia musste an Liberty Global Zinsen für Darlehen über acht Jahre in Höhe von 634 Millionen Euro zahlen. Zusätzlich wurden Unitymedia von Liberty Global Management- und Lizenzgebühren für Technologien in Höhe von 865 Millionen Euro abgezogen.
Unitymedia konnte dennoch den operativen Gewinn von 435 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2017 verdreifachen. Durch hohe Schulden, Zinsen und Gebührenzahlungen machte Unitymedia in sechs von acht Jahren einen Vorsteuerverlust.
Liberty Global hat eine Anfrage von Golem.de zu den Praktiken nicht beantwortet.
John Malone, der Chairman von Liberty Global, spendete zur Amtseinführung von Donald Trump 250.000 Dollar. Greg Maffei, Chef von Liberty Media, spendete ebenfalls 250.000 US-Dollar, wie auch jeweils Liberty Media und Liberty Interactive.
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Der Verkauf von UnityMedia wurde auf Kosten der Angestellten ausgetragen. Der ganze...
Ich bin froh!!! über Kabel, denn ohne müsste ich mit Klingeldraht Internet der Telekom...
Wer ist denn bei einer Firmenübernahme der Kunde?
Weil kein Mehwert entsteht / generiert wird, welcher aus dem Umsatz entsteht. Die MwSt...
Ach ne, so eine Überraschung