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100-Millionen-Einkommen: Meta ordnet Stopp bei KI-Neueinstellungen an

Nach Anwerbungen durch Mark Zuckerberg persönlich soll vorerst Schluss sein mit Stellenangeboten im 100-Millionen-Dollar-Bereich.
/ Achim Sawall
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Mark Zuckerberg am 5. April 2025 in Santa Monica, Kalifornien (Bild: Gilbert Flores/Variety via Getty Images)
Mark Zuckerberg am 5. April 2025 in Santa Monica, Kalifornien Bild: Gilbert Flores/Variety via Getty Images

Meta Platforms hat einen Einstellungsstopp für seine KI-Abteilung verhängt. Das berichtet das Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf Insider. Zuvor wurden in dem Bereich 50 Forscher und Entwickler eingestellt, viele davon mit extrem hohem Verdienst, manche mit einem Gehalt von bis zu 100 Millionen US-Dollar.

Der Einstellungsstopp trat vergangene Woche in Kraft. Auch interne Versetzungen in das KI-Team sind dem Bericht zufolge derzeit nicht möglich. In Ausnahmefällen könne es weiter Neueinstellungen geben, doch nur bei persönlicher Genehmigung von Metas Chief AI Officer Alexandr Wang, sagten die Quellen dem Wall Street Journal. Offenbar gab es Kritik von Aktionären an den beispiellos hohen Personalausgaben.

Meta bestätigte der Zeitung den Einstellungsstopp. Ein Unternehmenssprecher bezeichnete die Maßnahme als "Schaffung einer soliden Struktur für unsere neuen Superintelligenz-Bestrebungen, nachdem wir Mitarbeiter an Bord geholt und jährliche Budgetierungs- und Planungsübungen durchgeführt haben" .

Wettstreit um besonders renommierte KI-Forscher

Meta war zuletzt führend im Wettstreit um besonders renommierte KI-Forscher und bot neunstellige Gehälter und mehr. Durch Reverse Acquisition wurden KI-Start-ups hauptsächlich wegen der Fähigkeiten der Teams gekauft, die Firmen jedoch oft aufgelöst oder in eine andere Richtung gelenkt.

Meta machte keine Angaben zur Dauer des Einstellungsstopps und die Beschäftigten sind laut dem Bericht über den Zeitplan im Unklaren.

Zugleich werden die KI-Aktivitäten des Unternehmens im Bereich Meta Superintelligence Labs umstrukturiert und in vier Segmente aufgeteilt: die Superintelligenz-Abteilung TBD Lab, eine KI-Produktabteilung, ein KI-Infrastrukturteam und eine Grundlagenforschungsgruppe mit dem Titel Fundamental AI Research, die von dem Umbau nicht betroffen ist.

Monate aggressiver Rekrutierung

Der Schritt erfolgt nach Monaten aggressiver Rekrutierung, wobei Experten von Google, Apple und Anthropic abgeworben wurden und sogar versucht wurde, Führungskräfte von OpenAI zu gewinnen. Nach der Veröffentlichung des Llama-Modells im April engagierte sich Meta-Chef Mark Zuckerberg persönlich bei der Anwerbung von KI-Forschern. Er kontaktierte Experten von OpenAI, Google Deepmind und anderen Unternehmen per E-Mail und Whatsapp.

Sein Angebot an einen Forscher, den Mitbegründer des Thinking Machines Lab, Andrew Tulloch, betrug bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar. Tulloch lehnte jedoch ab.

Das bisherige Meta-Team AGI Foundations, das an den neuesten Versionen des LLM Llama arbeitete, wurde im Zuge der Umstrukturierung aufgelöst. Die Veröffentlichung des neuesten Llama-Modells blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Einige Teammitglieder verließen das Unternehmen.


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