100 MBit/s: Telekom von Vectoring-Prüfung der EU nicht überrascht

Die EU-Kommission wird die exklusiven Vectoring-Rechte für die Telekom eingehend prüfen. Das wird den Vectoring-Ausbau verzögern, doch ein echtes Vetorecht hat die EU nicht. Die Telekom erwartet aber, dass die vorherige Entscheidung Bestand haben wird.

Artikel veröffentlicht am ,
Netzausbau der Telekom
Netzausbau der Telekom (Bild: Deutsche Telekom)

Die Entscheidung der EU-Kommission, im Verfahren für exklusives Vectoring die vertiefte Prüfung einzuleiten, kommt für die Deutsche Telekom "nicht völlig überraschend". Das sagte Telekom-Sprecher Andreas Middel Golem.de auf Anfrage. Die EU-Kommission hat sich am 10. Mai 2016 für ein vertiefendes wettbewerbliches Prüfverfahren der Entscheidung der Bundesnetzagentur für die Freigabe entschieden. Damit wird sich der Prozess um bis zu drei Monate verzögern.

Middel sagte dazu: "Es ist natürlich das Recht der EU-Kommission, umfassend zu prüfen. Wir halten allerdings die Entscheidung der Bundesnetzagentur zum Vectoring im Nahbereich für ausgewogen und gehen davon aus, dass sie auch in Brüssel Bestand hat. Denn mit dieser Entscheidung können mehr als sechs Millionen Haushalte mehr Bandbreite erhalten. Dies wird sich mit der vertieften Prüfung durch die EU jetzt verzögern."

Telekom beklagt Monopol der Kabelnetzbetreiber

So seien "vor allem die Menschen in den ländlichen Regionen in Deutschland Leidtragende der Kommissionsentscheidung". Die Telekom wolle rund drei Millionen Haushalte in Kleinstädten und ländlichen Gemeinden mit hohen Bandbreiten versorgen. "Auch die Wettbewerber auf dem Netz der Telekom haben das Nachsehen. Solange Vectoring nicht einsetzbar ist, bleiben viele Gebiete im Monopol der Kabelnetzbetreiber und wettbewerbliche Angebote bis auf weiteres ausgeschlossen. Zugleich ist auch unser Beitrag zur Erreichung der Breitbandziele der Bundesregierung gefährdet", sagte Middel.

Die Konkurrenten der Telekom und ihre Verbände befürworten das Prüfverfahren. "Die EU hat heute das gemacht, was sinnvoll und dringend erforderlich ist: Sie hat an der Entscheidung der Bundesnetzagentur ernsthafte Zweifel angemeldet und eine eingehende Prüfung eröffnet. Das ist der richtige Schritt, und wir begrüßen dies sehr", erklärte Ewe-Tel-Sprecher Gerd Lottmann.

VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner erklärte: "Brüssel sieht sowohl eine generelle Gefahr für den Wettbewerb in Deutschland als auch für die nun hierzulande notwendigen Investitionen in Gigabit-Netze (FTTB/FTTH)." Ein echtes Vetorecht gebe es zwar nicht, doch der Verband hoffe sehr, dass es nun zu einer vernünftigen Konsenslösung komme.

Gijs Phoelich, Chairman der Wettbewerber-Organisation European Competitive Telecommunications Association (ECTA), sagte Golem.de: "ECTA begrüßt die Entscheidung der Europäischen Kommission." Durch die Vorlage der Bundesnetzagentur würden "Investitionen der Wettbewerber in den Glasfaserausbau verhindert und durch die faktische Remonopolisierung negative Auswirkungen auf Innovationen, Bezahlbarkeit und Verbrauchervorteile billigend in Kauf genommen."

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


spezi 13. Mai 2016

Hier gibt's eine Karte der HVT-Standorte in D: http://meinkontes.de/hvt/

ldlx 11. Mai 2016

Das ist nicht nur der Aufbau eines solch riesigen Netzes, auch Betrieb und Wartung...

TodesBrote 11. Mai 2016

Aber auch dieses Modell hat Schwachstellen oder Punkte an denen gespart wird. Und ich bin...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Grace Hopper Superchip
Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer

Computex 2023 Die Kombination aus Grace Hopper, Bluefield 3 und NVLink ergibt funktional eine riesige GPU mit der Rechenkapazität eines Supercomputers und 144 TByte Grafikspeicher.

Grace Hopper Superchip: Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer
Artikel
  1. Cortex v9 & v5 GPU: Arm setzt für Mobile SOCs voll auf 64-Bit
    Cortex v9 & v5 GPU
    Arm setzt für Mobile SOCs voll auf 64-Bit

    Computex 2023 Handys sollten durch den Wegfall von 32-Bit schneller, sicherer und trotzdem deutlich sparsamer werden.

  2. Reiner Haseloff: Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag
    Reiner Haseloff
    Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag

    Zwei Jahre soll der Rundfunkbeitrag eingefroren werden, die Zukunftskommission derweil Reformideen vorlegen, schlägt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident vor.

  3. System Shock Remake angespielt: Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt
    System Shock Remake angespielt
    Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt

    System Shock gilt als wegweisendes Shooter-Rollenspiel. Jetzt ist Golem.de im Remake wieder gegen die Super-KI Shodan angetreten (Windows-PC).
    Von Peter Steinlechner

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Microsoft Xbox Wireless Controller 40,70€ • Lexar Play 1 TB 99,60€ • DAMN!-Deals mit AMD-Bundle-Aktion • MindStar: AMD Ryzen 9 5950X 429€, MSI RTX 3060 Gaming Z Trio 12G 329€, GIGABYTE RTX 3060 Eagle OC 12G 299€, be quiet! Pure Base 500DX 89€ • Logitech bis -46% [Werbung]
    •  /