Wettbewerb unter Druck und ein erfolgreicher Konkurrent
Nokia und der Blackberry-Hersteller RIM hatten sich lange Zeit dagegen gesträubt, Smartphones mit Touchscreen auf den Markt zu bringen. Hier setzte der iPhone-Erfolg die Hersteller aber erheblich unter Druck. Sowohl Nokia als auch RIM überarbeiteten als Reaktion auf das iPhone ihre Betriebssysteme, damit sie über einen Touchscreen bedient werden können. Beiden Ansätzen war deutlich anzumerken, dass die Fingerbedienung nachträglich implementiert wurde. Die Steuerung war zu kompliziert und inkonsistent, die betreffenden Geräte verkauften sich nicht gut, der Erfolg blieb aus.
RIM wollte alles mit Blackberry 10 besser machen und bei Nokia sollte der Wechsel auf Microsofts Windows Phone 7 die Umkehr bringen. Beides darf als gescheitert angesehen werden. Eine Erfolgsgeschichte hingegen ist in dieser Hinsicht die von Google.
Googles Antwort auf das iPhone
Google stellte ein Jahr nach dem iPhone mit dem G1 ein erstes Smartphone mit seinem Betriebssystem Android vor, das zusammen mit HTC entwickelt worden war. Es hatte eine Hardwaretastatur und war ebenfalls mit einem kapazitiven Touchscreen versehen und hatte auch die Sensoren, die Apple mit dem iPhone eingeführt hatte. Damals war Google ein Niemand auf dem Smartphone-Markt - aber wie auch bei Apple war das die Chance von Google - beide konnten bei null anfangen.
Dabei zahlte sich Samsungs bisherige Taktik aus: Das Unternehmen baute Smartphones mit allen am Markt verfügbaren Betriebssystemen, also mit Palm OS, Symbian und Windows CE, und hatte mit Bada ein eigenes System. Samsung griff auch bei Android zu und brachte ein Jahr nach dem G1 das erste Android-Smartphone auf den deutschen Markt. Das erste Galaxy-S-Modell kam bereits anderthalb Jahre nach dem G1 nach Deutschland. Damals war nicht absehbar, dass damit der Grundstein einer der erfolgreichsten Smartphone-Modellreihen überhaupt gelegt wurde.
Ein weiterer Unterschied war der Zugriff auf Apps. Gleich das erste Android-Gerät kam mit vorinstalliertem Android Market - so hieß der Play Store anfangs. Während iPhone-Käufer zunächst auf die Installation von Apps verzichten mussten, hatten Android-Käufer diese Funktion gleich von Anfang an dabei.
Unterschiede beim Bedienungskonzept
Das grundlegende Bedienungskonzept von iOS und Android war vergleichsweise ähnlich, im Detail gab es dann aber doch so manche Unterschiede. Auf dem iOS-Startbildschirm wurden alle Apps angezeigt, Anwender konnten Standard-Apps nicht löschen. Und wenn eine zusätzlich installierte App vorhanden war, wurde sie auch gleich deinstalliert. Das war bei Android anders.
Android unterschied zwischen dem Startbildschirm und einer Übersicht über alle installierten Apps. Dadurch konnten Nutzer frei entscheiden, welche Apps auf dem Startbildschirm angezeigt werden sollten. In der entsprechenden Übersicht waren dann alle Apps zu finden. Damit hatten es Android-Nutzer leichter, Ordnung auf dem Gerät zu halten. Weder iOS noch Android kannten damals die Möglichkeit, Apps in Ordner zu sortieren.
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Apps - ein altes Konzept neu erfunden | Innovationen bleiben aus |
Ich habe das 6S in Spacegrau, nutze es aber ausschließlich mit einer Ledertasche...
Schöner Rest-Sonntag noch!
Äh - nein. Andrew Hsus Multitouch-Patente stammen aus dem Jahr 2001 (zumindest sind in...
Liebe(r) techster, vielen Dank für diesen ausgewogenen Beitrag. Ihr Beitrag trifft den...