Es braucht wenig für eine Revolution
Heutzutage sind die Multitouchgesten nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Wie einfach die Bedienung ist, kann heute jeder erkennen, der kleine Kinder mit einem Smartphone spielen lässt. Die Kleinen lernen von den Eltern das Durchwischen durch Bildergalerien häufig schon, bevor sie vernünftig sprechen können. Und die junge Generation, die damit aufwächst, sieht sie als absolute Selbstverständlichkeit. Aber auch die älteren Semester können nicht ohne, was bisweilen zu witzigen Situationen führt. Das Spreizen der Finger auf einer alten Kamera beim gemeinsamen Anschauen von Bildern entfacht allgemeines Gelächter. Und so mancher versucht, auch auf einem Blatt Papier mit zwei Fingern zu zoomen.
Eine weitere Veränderung war das Greifen der Inhalte. Den damals üblichen Scrollbalken gab es im iPhoneOS, so hieß iOS damals noch, nicht. Stattdessen wurde die direkte Markierungsfunktion aufgegeben und mit dem Finger der gesamte Inhalt bewegt. Das einhändige Surfen unterwegs wurde damit zum Kinderspiel und ebenfalls zum Teil späterer Betriebssysteme wie Android oder Windows Phone. Da diese Mobilbetriebssysteme von Grund auf neu entwickelt wurden, gab es hier keine lästigen Altlasten.
Letztendlich wurde in der Summe durch die Multitouch-Unterstützung und kapazitive Touchscreens gar nicht so viel geändert. Hier eine Geste, da die Möglichkeit eines präzisen Tippens mit dem riesigen menschlichen Daumen reichten aber für eine Revolution in der Bedienung mobiler Geräte.
Das iPhone trumpft mit Sensoren auf
Neben der Fingerbedienung auf dem Touchscreen waren die vielen Sensoren eine Besonderheit, die heutzutage bei Smartphones und Tablets zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Der Anwender musste sich beim iPhone dank Lagesensor nicht darum kümmern, wie herum das iPhone gehalten wurde, der Bildschirm wurde passend dazu ausgerichtet - anfangs galt das freilich nur für ausgewählte Apps.
Auch der Näherungssensor war unüblich, beim iPhone aber im Grund unverzichtbar: Sobald das Gerät zum Telefonieren ans Ohr gehalten wurde, schaltete sich das Display ab. Würde das nicht passieren, würde das Smartphone die aberwitzigsten Dinge machen - denn durch die Berührung des Displays mit der Haut nimmt das Smartphone Befehle entgegen.
Kürzere Akkulaufzeit
Einen Nachteil hatte die neue Technik allerdings auch: Die Akkulaufzeit verkürzte sich. Smartphones vor dem iPhone konnten durchaus eine Woche benutzt werden, bevor der Akku wieder geladen werden musste. Das iPhone hingegen musste jeden Tag ans Stromnetz. Allerdings wurden die neuen Smartphones auch anders genutzt: Das Display war öfter in Betrieb, weil eben darauf auch nach Informationen geschaut wurde - ähnlich, wie es bei heutigen Smartphones der Fall ist.
Die Displays hatten bei weitem nicht die hohen Auflösungen heutiger Geräte und auch die Prozessoren waren schwächer. Die Betriebssysteme waren darauf abgestimmt, so dass diese meist zügig reagierten. Es gab aber schlicht keine High-End-Grafikspiele, wie sie heutzutage üblich sind. Eine weitere Entlastung war, dass auch nicht etliche Apps im Hintergrund mobile Daten zogen, weil solche Programme eben nicht üblich waren, hier waren es im Grunde nur E-Mails-Client, denen so etwas erlaubt wurde.
Gerade die Apps, viele kleine bunte Symbole in daumenfreundlicher Größe auf dem Bildschirm, wurden durch das iPhone allerdings besonders populär.
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Apple erfindet völlig neue Art der Bedienung | Apps - ein altes Konzept neu erfunden |
Ich habe das 6S in Spacegrau, nutze es aber ausschließlich mit einer Ledertasche...
Schöner Rest-Sonntag noch!
Äh - nein. Andrew Hsus Multitouch-Patente stammen aus dem Jahr 2001 (zumindest sind in...
Liebe(r) techster, vielen Dank für diesen ausgewogenen Beitrag. Ihr Beitrag trifft den...