10 GBit/s: Voller Ausbau mit Docsis 3.1 kostet doch etwas Geld

Um das volle Potenzial von Docsis 3.1 auszunutzen, müssen die Betreiber alle aktiven und passiven Komponenten im TV-Kabelnetz erneuern. Daher setzten viele auf einen Ausbau, der viel billiger sein soll, aber weit weniger bringt.

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Ein Docsis 3.1-Testlauf
Ein Docsis 3.1-Testlauf (Bild: Huawei)

Ein voller Ausbau mit Docsis 3.1, um Datenübertragungsraten von 10 GBit/s zu erreichen, erfordert den Austausch aller aktiven und passiven Komponenten im TV-Kabelnetz. Das sagte Mads Arnbjørn Rasmussen, Chief Technology Officer für Fixed Broadband und Video bei Huawei, Golem.de auf Anfrage. "Die Betreiber mussten schon öfter die Verstärker - die aktiven Komponenten - sowie die passiven Komponenten - die Splitter und die Tabs - austauschen. Um ein Frequenz-Upgrade durchzuführen, musste ein Austausch schön öfter vorgenommen werden. Das ist keine neue Sache."

So sei Ende der siebziger Jahre mit 300 MHz gearbeitet worden, danach folgten 450 MHz, 600 MHz, 862 MHz und 1.000 MHz. Gegenwärtig stehe die Umstellung auf 1.2 GHz an, erklärte Rasmussen. Der Chef der TV-Kabelnetzsparte der Deutschen Telekom, Guido Schwarzfeld, hatte am 30. Mai 2017 auf der Branchenmesse Anga Com mit Golem.de über hohe Kosten der Umstellung gesprochen, wenn 1,2 und 1,7 GHz eingesetzt werden.

Günstiger Ausbau ist möglich - bringt aber weniger

"Der Kabelnetzstandard Docsis 3.1 kann auch genutzt werden, ohne die Hardware komplett upzugraden, dann erreicht der Betreiber aber nicht 10 GBit/s", sagte Rasmussen. Trotzdem würde die um 50 Prozent höhere Spektraleffizienz geboten. Der genaue Durchsatz hänge dann von dem vorhandenen Netz und dem Gesamtfrequenzplan des Betreibers ab. Die Netzbetreiber verteilen das Spektrum für DVB-C, Video on Demand, Docsis 3.0, analoges TV und UKW-Radio. Um ohne große Investitionen höhere Datenraten zu bekommen, wollen die Kabelnetzbetreiber wie Unitymedia und Vodafone daher das analoge Fernsehen abschalten. So soll 1 GBit/s geboten werden.

"Gegenwärtig gibt es keinen, der auf 1,7 GHz ausbaut, weil die Komponenten nicht existieren. Doch der Docsis 3.1-Standard unterstützt für zukünftige Anwendungen 1,7 GHz. Meine persönliche Vermutung ist, dass es lange dauern wird, bis Netzwerke auf 1,7 GHz aufgerüstet werden, wenn überhaupt. Wenn sie es tun, glaube ich, werden es rein passive Koax-Netzwerke ohne Verstärker sein", erklärte Rasmussen.

Der frühere Chef der Bundesnetzagentur Matthias Kurth, nun Präsident der Branchenorganisation European Cable Operators Association, sagte uns im Februar 2017: "Das volle Potenzial von Investitionen in Docsis 3.1 wird schrittweise ausgeschöpft und folgt der Nachfrage durch die Kunden. Bei den Kunden werden für Docsis 3.1 zertifizierte Chips beziehungsweise Modems erforderlich, die getauscht werden oder bei neuen Modems aufwärtskompatibel zum neuen Standard sind. Im Netz sind Hard- und Software-Investitionen nötig. Diese Investitionen sind aber im Vergleich zu Fiber To The Home (FTTH) erheblich günstiger, da sie das Koaxialkabel in das Haus nicht austauschen müssen." Es sei daher möglich, das Upgrade nach Docsis 3.1. für 50 bis 60 Euro pro Kunde durchzuführen.

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flow77 13. Jun 2017

Diese Unfälle gibt es auch bei mir regelmäßig. Da hilft nur ein Anruf. Kurioserweise ist...

OlafLostViking 13. Jun 2017

Bitte entschuldige - der Fehler lag in meinem Ausdruck. Natürlich würden die genannten 20...

Anonymer Nutzer 13. Jun 2017

zu dem Asien punkt, der fortschritt und schnellere Ausbau dort liegt auch meistens an...



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