10.000 Saisonarbeiter: Amazon verdoppelt Belegschaft im Weihnachtsgeschäft

Für das Weihnachtsgeschäft verdoppelt Amazon die Belegschaft in seinen Verteilzentren. Die Aushilfen müssen voraussichtlich Lücken schließen, die durch Streiks der Stamm-Mannschaft entstehen.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Der wichtigste Saisonarbeiter der Welt: Der Weihnachtsmann ist sogar auf dem Amazonas unterwegs.
Der wichtigste Saisonarbeiter der Welt: Der Weihnachtsmann ist sogar auf dem Amazonas unterwegs. (Bild: Bruno Kelly/Reuters)

Der Online-Versender Amazon stellt für das Weihnachtsgeschäft rund 10.000 Saisonarbeitskräfte in seinen neun deutschen Verteilzentren ein. Sie sollen die mehr als 11.000 Festangestellten bei der Bewältigung der zum Jahresende stark ansteigenden Bestellungen unterstützen, teilte die deutsche Tochter des US-Unternehmens am Freitag in München mit.

Möglicherweise müssten die Saisonkräfte aber auch Lücken schließen, die durch Streiks verursacht würden, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Die Gewerkschaft Verdi habe mitgeteilt, dass der seit mehr als zwei Jahren schwelende Tarifkonflikt keineswegs beendet sei. "Wir planen weitere Streiks", sagte die hessische Verdi-Sekretärin Mechthild Middeke, die für den größten deutschen Amazon-Standort Bad Hersfeld zuständig ist. Hier werden allein 1.100 Saisonarbeiter gesucht. Im niederrheinischen Rheinberg sollen 1.800 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden, berichtete die Rheinische Post.

Verdi droht mit weiteren Streiks

Die Streiks bei Amazon Deutschland begannen im April 2013. Beschäftigte bei Amazon klagen laut Verdi über hohe Arbeitshetze und Überwachung am Arbeitsplatz. In Feedback-Gesprächen würden Arbeiter wegen Inaktivität von nur einer Minute unter Druck gesetzt. Die Gewerkschaft hat es allerdings in zahlreichen Streikwellen bislang nicht geschafft, die Versandzentren lahmzulegen. Verdi will eine Bezahlung der Beschäftigten nach dem höheren Handelstarif durchsetzen. Amazon sieht sich hingegen als Logistiker, dessen Löhne am oberen Ende dessen lägen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich sei. Ein Ende des Konflikts ist nicht absehbar. "Solange Amazon mit uns keinen Tarifvertrag abschließt, stehen wir da auf der Matte", sagte Middeke der dpa.

Laut Verdi hat Amazon im vergangenen Jahr wegen der Streikdrohungen Schichten überbesetzt. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht im Detail äußern. Man werde alles daran setzen, die Lieferversprechen an die Kunden einzuhalten, sagte eine Sprecherin. Die Saisonkräfte würden alle mit Zeitverträgen direkt bei Amazon angestellt und erhielten den gleichen Stundenlohn plus Zusatzleistungen und Boni wie die Festangestellten. Leiharbeiter setze man nicht ein. Der Stundenlohn soll derzeit bei 10,49 Euro liegen. Eine entsprechende Erhöhung zum 1. September 2015, von der Verdi berichtete, wollte Amazon nicht bestätigen.

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M.P. 08. Sep 2015

Wenn der Einzelhändler Tarifgebunden ist stimmt das nicht http://www.tarifregister.nrw...

M.P. 08. Sep 2015

Verdi möchte, daß die Beschäftigten nach dem Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels...

Anonymer Nutzer 07. Sep 2015

Joa ich denk mir auch die Firmen kennen genug Wege sich das wiederzuholen...

plutoniumsulfat 07. Sep 2015

So ein paar wirtschaftliche Grundlagen schaden trotzdem nicht.



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