1 Million wartende Kunden: T-Mobile US hat nicht genug 5G-Kapazität für FWA

T-Mobile US hat eine Million Kunden auf seiner Warteliste für Fixed Wireless Access (FWA)(öffnet im neuen Fenster) . Das gab Mike Katz, President für Marketing, Strategie und Produkte beim Capital Markets Day des Unternehmens am 19. September 2024 in San Francisco bekannt(öffnet im neuen Fenster) . T-Mobile konnte diese Kunden bisher nicht bedienen, da man nicht über genügend freie Kapazität in seinem 5G-Netz verfüge, hat Katz erklärt.
Das war ein wichtiger Anstoß für T-Mobiles Einstieg in den Bereich Glasfasernetze. T-Mobile Chef Mike Sievert sagte, das Unternehmen plane nun aber keine weiteren Glasfaser-Joint-Ventures. T-Mobile US gründete zuletzt zusammen mit dem US-Finanzinvestor KKR ein solches, um den Glasfaserbetreiber Metronet zu kaufen. T-Mobile US gab dabei 4,9 Milliarden US-Dollar aus.
Lumos und Metronet werden Magenta
Ende April 2024 hatte T-Mobile angekündigt, zusammen mit der schwedischen Investmentfirma EQT den FTTH-Betreiber Lumos zu übernehmen . Die Telekom-Tochter gab 1,45 Milliarden US-Dollar aus, um mit EQT ein 50/50-Joint-Venture zu gründen, das Lumos Networks kontrolliert und den weiteren Ausbau finanziert. Bis Ende 2028 will Lumos mit den neuen Eignern 3,5 Millionen Haushalte erreichen.
Katz betonte zum FWA-Bereich von T-Mobile: "Unser 5G-Broadband-Geschäft ist zum fünftgrößten ISP in Amerika herangewachsen. Seit unserem Start vor dreieinhalb Jahren sind wir jedes Quartal der am schnellsten wachsende Broadband-Anbieter. Wir bedienen jetzt über 5,6 Millionen Kunden." Katz sagte, T-Mobiles traditionelles Kerngeschäft im Mobilfunk bediene 126 Millionen Kunden.
Er glaube, dass sich "unmittelbar eine Chance bietet" 5G-FWA-Interessenten in zahlende Glasfaserkunden umzuwandeln. "Wir glauben auch, dass dies wirklich synergetische Produkte sind" , sagte Katz.
Zusätzlich zu den beiden Glasfaser-Joint Ventures arbeitet T-Mobile mit anderen Anbietern von Glasfaser mit Open Access zusammen und bietet darüber sein Produkt T-Fiber an.
T-Mobile US verfügt über die breitbandigen Frequenzbereiche bei 2.5 GHz und 24 GHz (Band n41), 28 GHz (Band n261) und 39 GHz (Band n260), die sich für FWA eignen. Das Datenvolumen mit FWA machte laut einer Ericsson-Studie Ende des Jahres 2023 22 Prozent des weltweiten mobilen Datenverkehrs aus und soll voraussichtlich um mehr als den Faktor 5 wachsen und im Jahr 2029 154 Exabyte (EB) erreichen - was mehr als 30 Prozent des gesamten mobilen Datenverkehrs entspricht.
Nordamerika ist demnach das Zentrum für den Festnetzersatz, wo 100 Prozent der Netzbetreiber FWA-Dienste mit verschiedenen Datenraten anbieten. 80 Prozent davon laufen über 5G.
Kaum echtes FWA bei T-Mobile US
FWA bedeutet, dass das Mobilfunksignal über eine Antenne auf dem Dach oder am Fenster ins Haus gebracht wird, von wo Ethernet-Kabel und Wi-Fi die Versorgung bieten. Gearbeitet wird meist im Bereich 26 bis 60 GHz. Ein einfacher 5G-Router ist kein echtes FWA.
Auf der Nutzerseite besteht die FWA-Technologie aus einem Empfangsgerät, einem handelsüblichen DSL-Router und einem WLAN-Zugangspunkt. Ein reiner 4G- oder 5G-Router in einer Wohnung ist also genau genommen kein echtes FWA. Es handelt sich bei FWA laut allgemeinem Branchenverständnis nicht einfach um einen Router mit SIM-Karte, der ein WLAN im Gebäude aufspannt - auch wenn der Begriff gerne so verwendet wird.
FWA wird im Netz von T-Mobile US auf verschiedenen Frequenzen angeboten: im Bereich von 600 MHz (Low Band), im Mid-Band bei 2,5 GHz sowie, in wenigen Fällen, im Bereich von Millimeter-Wave (28 GHz oder 39 GHz). Die Low Band-Frequenzen werden eher auf dem Land, die Millimeter-Wave-Frequenzen im urbanen Bereich genutzt, entsprechend der Reichweite. Der Schwerpunkt für FWA liegt aber im Midband-Bereich (2,5 GHz), der am häufigsten genutzt wird.



