1,2 Milliarden US-Dollar gestohlen: Betrüger mit 22.000 Bitcoin auf der Flucht
Weil er Investoren um mehr als 22.000 Bitcoin betrogen hat, soll ein Brite in den USA über 571 Millionen US-Dollar Strafe zahlen - doch der Mann ist verschwunden.

Der Brite Benjamin Reynolds wurde in den USA wegen sogenannten Bitcoin-Scammings zu einer Strafzahlung von über 571 Millionen US-Dollar verurteilt. Reynolds hat zwischen Mai und Oktober 2017 weltweit mehr als 1.000 Investoren mit einer Betrugsmasche um über 22.190 Bitcoins gebracht. Ob er die Summe tatsächlich zahlt, ist fraglich, denn von dem Mann fehlt jede Spur.
Die US-Regulierungsbehörde für Future- und Optionsmärkte (CFTC) hatte die Klage gegen Reynolds im Januar 2019 stellvertretend für die 169 von dem Betrug betroffenen US-Anleger eingereicht. Ein Bezirksgericht im US-Bundesstaat New York verhängte am 2. März 2021 die Strafe. Die veranschlagte Summe setzt sich aus einer Zivilstrafzahlung in Höhe von 429 Millionen US-Dollar sowie knapp 143 Millionen US-Dollar Schadensersatz zusammen. Letzterer entspricht dem Wert der gestohlenen Bitcoins zum Tatzeitpunkt.
Bereits bei der Verhandlung sowie der Urteilsverkündung war der im englischen Manchester gemeldete Reynolds laut Bericht der CFTC nicht anwesend. Aktuell fehle jedes Lebenszeichen des Mannes. Die Behörde warnt die Betrogenen deshalb vorsorglich davor, dass ihr Geld trotz Verurteilung des Täters dauerhaft verloren sein könnte. Selbst wenn Reynolds gefasst werden könne, sei nicht sicher, dass er über genügend Mittel verfügt, um die Strafe zu begleichen.
Täter täuschte gewinnbringende Reinvestition vor
Laut CFTC hatte Reynolds 2017 eine öffentliche Website, mehrere Social-Media-Accounts sowie E-Mails verwendet, um bei potenziellen Anlegern für seine Dienste zu werben. Dabei habe er vorgegeben, das Bitcoin-Guthaben seiner Kunden mit einem Expertenteam gewinnbringend und mit Profitgarantie am Kryptomarkt zu reinvestieren. Zudem soll er ein Bonusprogramm für Neukundenwerbung in Aussicht gestellt haben. Tatsächlich hat er die von gutgläubigen Investoren an ihn übertragenen Krypto-Gelder jedoch einfach einkassiert und ist damit untergetaucht.
Die Betrogenen haben laut CFTC in vielen Fällen ihr komplettes Bitcoin-Vermögen an Reynolds verloren. Letzterer würde von seinem Coup indes selbst dann noch profitieren, wenn er die geforderte Strafsumme zahlen würde. Seine 22.190 erbeuteten Bitcoins sind nach heutigem Stand über 1,2 Milliarden US-Dollar wert.
Bitcoin-Scamming nimmt seit Jahren zu. Oft kapern Betrüger dafür die Twitter-Accounts Prominenter und versprechen in deren Namen eine Vervielfältigung des Bitcoin-Guthabens bei Überweisung entsprechender Summen. Erst Mitte März 2021 verlor ein Kölner 500.000 Euro, weil er auf einen Tweet hereinfiel, den Betrüger im Namen von Tesla-Gründer Elon Musk abgesetzt hatten. Allein 2021 erbeuteten Betrüger mit dieser Masche rund 18 Millionen US-Dollar.
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So ein Handel läuft in der Regel fast immer OTC (Over the Counter) ab, natürlich zu einem...
Wie wird sowas dann aussehen? Eine CO2 Steuer die noch auf die Kapitalertragssteuer drauf...
Das ist aber schon eine sehr komische Ansicht. Ich komme demnächst auch bei der vorbei...
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