1&1-Gründer: Dommermuth hat sein erstes eigenes Smartphone

Der Milliardär und 1&1-Gründer Ralph Dommermuth hat erst seit einigen Monaten ein eigenes Smartphone. "Ich hatte ein altes, kleines Nokia. Das war sehr praktisch, es hat in jede Hosentasche gepasst" , sagte Dommermuth der Koblenzer Rhein-Zeitung (Paywall)(öffnet im neuen Fenster) . "Letztes Jahr habe ich dann zu meiner Frau gesagt: Wenn wir unser eigenes Mobilfunknetz starten, möchte ich der erste Kunde sein. Dann ist der richtige Zeitpunkt für ein Smartphone gekommen." Dieses Smartphone habe er sich dann zu seinem 60. Geburtstag gewünscht.
Dommermuth tut dies nicht, weil er sich als einer der reichsten Deutschen zu einem einfachen Lebensstil verpflichtet fühlt. Der Milliardär gilt einfach als geizig. Wie Golem.de aus Unternehmenskreisen erfuhr, prüft Dommermuth persönlich die Reisekostenabrechnungen anderer Vorstandsmitglieder bei 1&1 (United Internet). Doch trotz Geiz gönnt er sich schon mal was: Ihm gehören mehrere "Ferraris, teure Immobilien und eine Superyacht" , berichtete das Manager Magazin bereits im Jahr 2017.
Auch das eigene Mobilfunknetz hat Dommermuth gestartet, aber ohne viel Geld auszugeben. Als vierter deutscher Netzbetreiber hat 1&1 immer noch nur 546 funktionierende Antennenstandorte. Der bisherige National-Roaming-Partner Telefónica besitzt in Deutschland rund 28.000 aktive Mobilfunkstandorte, Vodafone hat 27.000.
Unter Druck steht Dommermuth deswegen nicht: Die Bundesnetzagentur lässt sich mit dem Verfahren gegen 1&1 zum Verstoß gegen die Ausbauauflagen sehr viel Zeit. Es läuft seit Frühjahr 2023. "Ein Termin für den Abschluss des Verfahrens ist noch nicht abzusehen" , sagte ein Sprecher der Regulierungsbehörde Golem.de Anfang Oktober 2024.
Dommermuth: Verzichte auf Gehalt und blicke auf Baumkronen
Statt eines Smartphones hatte er bisher wohl einfach eine SIM-Card in seinem Notebook oder wartete vielleicht sogar auf das nächste Wi-Fi. "Ich habe natürlich mein Laptop immer dabei. Ich schreibe mit dem Smartphone keine E-Mails und nutze auch keine sozialen Medien. Ich habe es, um zu telefonieren oder mal schnell was im Internet zu schauen" , erklärte Dommermuth in dem Interview. "Letzteres konnte ich mit dem Nokia natürlich nicht. Dafür habe ich das Handy meiner Frau regelmäßig kurz genutzt. Letztendlich hat sich durch mein eigenes Smartphone nicht viel geändert."
Er verzichte schon "seit vielen Jahren auf Gehalt. Ich habe aber schon in jungen Jahren in Immobilien investiert. Und von den Mieteinnahmen kann ich mittlerweile sehr gut leben" , sagte Dommermuth der Rhein-Zeitung.
Dommermuth wohnt weiter im Westerwald, erzählt er. "Ich komme von hier. Im Besprechungsraum habe ich einen Lieblingsplatz, von dem ich auf drei Baumkronen schaue, unter denen ich als Kind gespielt habe." Dann denke er: Gut, dass du hiergeblieben bist.



