1&1 Drillisch: 5G-Auktion ist zu Ende

1&1 Drillisch gibt bei einem Block auf. Damit endet die 5G-Auktion der Bundesnetzagentur nach 13 Wochen. Bald gib es wieder vier Mobilfunkbetreiber in Deutschland.

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Ort der Auktion: Dienstgebäude in Mainz
Ort der Auktion: Dienstgebäude in Mainz (Bild: Bundesnetzagentur)

In der 5G-Auktion hat 1&1 Drillisch auf einen Block weniger geboten. "Die Auktion geht zu Ende", sagte Professor Vitali Gretschko vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Golem.de. Die Auktion für die Bereiche 2 GHz und 3,6 GHz bei der Bundesnetzagentur lief bereits seit 13 Wochen.

27 der insgesamt 41 Frequenzblöcke sind gleichwertig. Mit jeder Runde überboten sich die Konzerne auf einem dieser Blöcke. Das Verfahren hatte bereits am 19. März 2019 begonnen - es endete erst, als keine Firma mehr Gebote abgab. Es wurden 494 Runden absolviert. Laut informierten Kreisen hätte 1&1 das gleiche Ergebnis (0-10-50) schon in Runde 111 für rund 425 Millionen Euro haben können und hat durch das weitere Bieten einen Anstieg von circa 4 Milliarden Euro verursacht.

"Ich freue mich, dass vier Unternehmen Frequenzen ersteigert haben und beim 5G-Netzausbau in Wettbewerb treten. Es liegt nun in der Hand der Unternehmen, die Frequenzen zügig zu nutzen und die damit verknüpften Versorgungsauflagen zu erfüllen", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Telekom zahlt am meisten

Insgesamt wurden 420 MHz versteigert. Die Unternehmen Drillisch Netz, Telefónica Deutschland, Telekom Deutschland und Vodafone konnten Frequenzen erwerben. Die United-Internet-Tochter gab 1,07 Milliarden Euro aus und erhielt dafür 2 x 20 MHz bei 2 GHz und 50 MHz im Bereich 3,6 GHz. Telefónica Deutschland zahlte 1,424 Milliarden Euro für 2 x 20 MHz (2 GHz) und 70 MHz (3,6 GHz). Vodafone gab 1,073 Milliarden Euro aus und ersteigerte 2 x 40 MHz bei 2 GHz und 90 MHz bei 3,6 GHz. Am meisten zahlte die Telekom Deutschland mit 2,174 Milliarden Euro. Sie besitzt jetzt bei 2 GHz 2 x 40 MHz und im Bereich 3,6 GHz 90 MHz.

Die Telekom habe das Spektrum erhalten, das sie gewollt habe. Gesichert hat sich das Unternehmen vier Frequenzblöcke im 2-GHz-Band sowie neun Frequenzpakete im Bereich 3,6 GHz. Telekom-Sprecher Andreas Middel sagte: "Trotzdem hinterlässt die Auktion einen bitteren Nachgeschmack. Das Ergebnis ist ein Dämpfer für den Netzausbau. Auch diesmal ist das Spektrum in Deutschland viel teurer als in anderen Ländern." Das Geld für die Auktion fehle den Netzbetreibern in Deutschland.

United Internet: Haben bereits 9 Millionen Mobilfunk- und 4,5 Millionen DSL-Kunden

Telefónica Deutschland hat zwei gepaarte Blöcke im 2,1-GHz-Bereich sowie sieben ungepaarte Blöcke bei 3,6 GHz und somit in Summe 90 MHz neues Spektrum ersteigert. "Wir haben in der Auktion ein gutes Ergebnis erzielt und ein werthaltiges Frequenzpaket erworben", sagte Markus Haas, Chef von Telefónica Deutschland. "Wir sind bereit, eng mit investitionswilligen Wettbewerbern im Netzausbau zusammenzuarbeiten."

1&1 Drillisch, ein Tochterunternehmen von United Internet, hat zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz für einen Gesamtpreis von 1,07 Milliarden Euro ersteigert. "Wir freuen uns über den Ausgang der Auktion. Wir haben Frequenzen ersteigert, mit denen wir in der Lage sind, ein leistungsfähiges 5G-Netz aufzubauen. Damit schlagen wir ein neues Kapitel in unserer Unternehmensgeschichte auf", sagte Ralph Dommermuth, Vorstandsvorsitzender von United Internet. Als vierter Netzbetreiber werde man neue Geschäftsfelder erschließen. Man verfüge bereits über mehr als 9 Millionen Mobilfunk- und 4,5 Millionen DSL-Kunden, ein großes Glasfasernetz und eine Position in der Entwicklung von Applikationen.

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