Bayern kauft leistungsstärksten Rechner Europas
Am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München soll ab März 2000 der schnellste Rechner Europas und erste Teraflops-Rechner Deutschlands installiert werden. Bereits in der ersten Lieferstufe soll er eine Spitzenrechenleistung von 1,34 TFlop/s aufweisen, die dann in einer zweiten Ausbauphase auf 2,2 TFlop/s ausgebaut wird (1 Teraflop/s = 1 Billion Gleitkomma-Rechenoperationen pro Sekunde).
Damit soll der neue Höchstleistungsrechner Bayerns nicht nur der leistungsstärkste Computer Europas sein, sondern zu den schnellsten Rechnern der Welt gehören. Das augenblicklich leistungsstärkste Rechnersystem Europas ist das des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach und weist 0,98 TFlop/s auf. Nutzen werden den neuen Supercomputer Bayerns Forscher aus ganz Deutschland und aus vielen Forschungsgebieten, wie z.B. aus der Astronomie, der Biochemie und Chemie, Elektrotechnik, Geophysik, Informatik, aus den Ingenieurwissenschaften, der Mathematik, Medizin, Meteorologie, Physik und der Strömungsmechanik.
Das Rechnersystem SR 8000 wird von der japanischen Firma Hitachi geliefert. Seine Prozessoren werden typischerweise in Gruppen zu je neun als Rechenknoten mit besonders hoher Leistung betrieben, können jedoch auch einzeln als Elemente eines Parallelrechners genutzt werden. Damit gehört dieser Rechner zu einer neuartigen Generation von Supercomputern, die die Vorzüge der älteren Vektorrechnerarchitektur mit den Merkmalen der moderneren Parallelrechner vereinigt.