Reg TP - Länger Surfen für weniger Geld
Für 1999 wird im deutschen Telekommunikationsdienstleistungsmarkt mit einem Investitionsvolumen von 13,6 Milliarden DM gerechnet, wovon alleine die neuen Wettbewerber etwa 3,7 Milliarden DM im Festnetz investieren werden, dies erklärt Klaus-Dieter Scheuerle, Präsident der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation.
1998 betrug das Investitionsvolumen insgesamt 15,3 Milliarden DM, 3,3 Milliarden DM entfielen davon auf die neuen Festnetzanbieter. Die ausgeprägte Investitionstätigkeit, insbesondere die der neuen Festnetzbetreiber, spiegelt sich auch in der gewachsenen Glasfaserinfrastruktur wider. Ende 1999 wird Deutschland voraussichtlich über ca. 237.000 km Glasfaserstrecken verfügen, so die Reg TP.
Die Umsätze im deutschen Telekommunikationsmarkt (Telekommunikationsdienstleistungen und -geräte) lagen in 1998 kumuliert bei 106 Milliarden. DM. Dabei umfaßte der Telekommunikationsdienstleistungsmarkt ein Volumen von rund 88 Milliarden DM, der TK-Gerätemarkt von 18 Milliarden DM. Im Jahr 1999 rechnet die Regulierungsbehörde mit einem gleich hohen Umsatzniveau.
Auch für die Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben sich positive Effekte. So soll der von der Deutschen Telekom im Zuge des Produktivitätsfortschritts vorgenommene Personalabbau im Jahr 1999 erstmals vollständig durch den Zuwachs bei den neuen Wettbewerbern aufgefangen werden, die beim Personal um 31 Prozent zulegen, dies entspricht 53.100 neuen Beschäftigten.
Das durchschnittliche Tagesverkehrsvolumen des Sprachtelefondienstes liegt Ende des ersten Halbjahres 1999 deutlich über 600 Mio. Minuten. Davon haben die neuen Wettbewerber einen Anteil von rund 14 Prozent. Bei inländischen Ferngesprächen, Auslandsgesprächen, sowie Gesprächen von den Festnetzen in Mobilnetze, erzielen sie sogar einen Marktanteil von 35 Prozent. Die Steigerungsrate des Telefonverkehrs wird in diesem Jahr voraussichtlich 20 Prozent ausmachen.
Für inländische Ferngespräche an Werktagen zahlt der Verbraucher heute je nach Verkehrszeit bis zu 85 Prozent weniger als noch vor 18 Monaten, stellt die RegTP fest. Auch bei Auslandsgesprächen habe der Wettbewerb den Verbrauchern große Vorteile gebracht. Auf den 10 wichtigsten Auslandsstrecken sind die Tarife zur Hauptzeit um bis zu 47 Prozent bzw. 89 Prozent, im Schnitt 74 Prozent, billiger geworden.
Mit 15,94 Millionen Mobiltelefonteilnehmern rangierte Deutschland Ende April dieses Jahres im westeuropäischen Vergleich nach Italien an zweiter Stelle. Ende Juni 1999 telefonierten bereits 16,9 Mio. Teilnehmer in Deutschland mobil; dies entspricht einer Penetrationsrate von 20,6 Prozent. Bis Ende 1999 wird die Zahl der Mobiltelefonteilnehmer in Deutschland voraussichtlich auf rund 21 Millionen Teilnehmer ansteigen. Der durchschnittliche monatliche Zuwachs in den Mobilfunknetzen (C, D1, D2, E1 und E2) lag in diesem Zeitraum bei 478.000 Teilnehmern. Im Bereich Mobiltelefondienst haben die Verbraucher zwischen Ende 1997 und Mai 1999 laut Preisindex für Mobilfunkdienstleistungen des Statistischen Bundesamtes 25,3 Prozent weniger für die gleichen Leistungen bezahlt.
Der Markt für Internet- und Onlinedienste in Deutschland gehört seit dem Start der kommerziellen Anbieter in 1995 zu den am stärksten wachsenden Telekommunikationsdienstleistungsbereichen. Nach dem Boom-Jahr 1998, das die Internet-Nutzung dem Massenmarkt geöffnet hat, steigen die Teilnehmerzahlen stetig an. Somit dürfte die Zahl der Internet-/Online Abonnenten von ca. 7,5 Mio. Ende 1998 auf rund 8 Mio. zur Jahresmitte und ca. 9 Mio. bis zum Jahresende steigen.
Im europäischen Vergleich stellt Deutschland zahlenmäßig auch bis ins nächste Jahrtausend die größte Online-Gemeinde innerhalb Europas. Im Jahr 2002 werden voraussichtlich 27,4 Mio. Deutsche das Internet nutzen. Bezogen auf die Einwohnerzahl liegt Deutschland zwar hinter den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich, dürfte aber aufgrund seines starken jährlichen Wachstums bald zum Spitzenfeld in diesem Bereich aufgeschlossen haben, kalkuliert die Regulierungsbehörde.
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