Linux Kernel 2.2.0 endlich fertiggestellt

Heute war es dann endlich soweit - der lang erwartete neue Linux Kernel 2.2.0 wurde heute nach fast zweijähriger Entwicklungszeit und einer großen Anzahl von Pre-Releases endlich von Linus Torvalds freigegeben. Zu den wichtigsten Neuerungen dürfte unter anderem die stark verbesserte Multiprozessorsystem-Unterstützung gehören. Zwar unterstützte Linux schon in den letzten Kernel Versionen bis zu 16 Prozessoren, allerdings nicht sehr effizient - und der Sourcecode war ausdrücklich als "experimentell" gekennzeichnet. Dies hat sich mit dem neuen Kernel nun grundlegend geändert. Linux unterstützt jetzt Intels Advanced Programmable Interrupt Controller wesentlich besser und regelt den Umgang mit gemeinsamen Ressourcen effizienter, so daß sich die Leistung auf SMP System deutlich erhöhen dürfte.
Zu den weiteren Highlights gehören die Unterstützung des neuen Ipv6 Protokolls und die Integration des Video für Linux Paketes in den Kernel. Letzteres bietet Hardwaresupport für die weit verbreiteten BT848 Fernsehkarten und einige andere TV-Karten, Framegrabber und Video-Overlay Karten. Das früher separat zu installierende Open Sound System wurde jetzt ebenfalls in den Kernel integriert, so daß jetzt deutlich mehr Soundkarten unterstützt werden.
Aber auch im nicht sofort sichtbaren Bereich wurde einiges verändert. Das Speichermanagment wurde gründlich überarbeitet, gerade Computer mit großzügiger Speicherausstattung dürften hiervon profitieren, und der Kernel wurde auf neuere Prozessoren optimiert. Nebenei wurden auch die meisten der schon in den 2.0.x Kernels vorhandenen Treiber aktualisiert.
Alles in allem ist der neue Kernel allen Linux Anwendern zu empfehlen, die mit relativ neuer Hardware arbeiten. Allerdings erfordert der Linux Kernel 2.2.0 bei einigen Bibliotheken und Systemprogrammen die neuesten Versionen, so daß man sich erst beim Hersteller seiner Distribution umschauen sollte bevor man den neuen Kernel installiert. Hier gibt es den neuen Kernel zum Download.
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