Preiskampf um Ortsgespräche
Auch Ortsgespräche sollen billiger werden, das ging zumindest aus einer Börsen-Pflichtmeldung, die die Telekom letzte Woche herausgeben mußte, hervor. Wie die "Kampfpreise" aussehen sollen, wollte die Telekom aber bisher nicht sagen. Nun scheint es aber so, als würde in absehbarer Zeit wirklich Bewegung in das bisher eher müde Geschäft mit Ortsgesprächen zu kommen.
Nachdem die letzen Auseinandersetzungen zwischen MobilCom und der Deutschen Telekom sich auf Werbeanzeigen beschränken, scheint es, als würde sich der Konkurrenzkampf wieder auf die Angebotsgestaltung verlagern. So kündigt MobilCom Vorstandschef Gerhard Schmidt in einem Gespräch mit der Bild am Sonntag an, daß man ab Anfang 1999 auch Ortsgespräche anbieten wolle. Bei der Preisgestaltung sei im Ortsbereich noch sehr viel Spielraum und auch Pauschaltarife nach dem Vorbild USA seien denkbar. Gerade letztere wären für Viel-Surfer interessant und sind von der Telekom bisher als nicht marktfähig abgestempelt worden.
Genaue Preise will MobilCom noch vor Weihnachten bekanntgeben, diese werden aber erheblich von der Entscheidung der Regulierungsbehörde abhängen. Die Behörde hat noch zu entscheiden, wieviel "Miete" die Telekom von ihren Wettbewerbern für einen Anschluß verlangen darf. Während die Telekom einen Preis von etwa 40 Mark pro Monat anpeilt, halten die Wettbewerber etwa 20 DM für realistisch.
MobilCom will zunächst in 23 Großstädten, später dann bundesweit Ortsgespräche anbieten und so mehr Kunden an sich binden. Künftige Kunden hätten dann nichts mehr mit der Telekom zu tun, auch die Rechnungsstellung erfolgt dann direkt über MobilCom.
Aber auch aus anderer Richtung wird die Telekom Druck bekommen, so erklärte AOL-Geschäftsführer Adreas von Blottnitz gegenüber dem "Focus", man wolle noch in diesem Jahr die Preise erheblich senken. Man wolle zwar nicht der billigste aber der preiswerteste Onlinedienst werden.



