MP3 Virus als Falschmeldung entlarvt
Der in einigen US-Medienberichten zirkulierende MP3-Virus hat sich als Zeitungsente herausgestellt. Der Ursprung des "Scherzes" dürfte ein als Pressemitteilung getarntes Schreiben sein, was angeblich von "Internet Western Associates" herausgegeben wurde. Unsere Recherchen ergaben, dass es ein solches Unternehmen nicht gibt. Nach Rückfrage bei McAfee wurde schnell klar, daß auch der MP3 Virus nur heiße Luft ist. Er hieße "bloat" (aufblähen) und würde sich an MP3-Dateien anhängen. Neben der Replikation würde sein Treiben darin bestehen, Dateien aufzublähen und so Festplattenspeicher zu belegen. Die anonymen Autoren des Schreibens wollten auch dem Repliaktionsprozeß unikate Eigenschaften beisteuern: so sollte der Virus mit Hilfe jedlicher MP3-Abspielsoftware verbreitet werden.
Kommentar:
Bevor man sich und andere in Aufregung versetzt, sollte man
angesichts solcher Falschmeldungen zunächst bei rennomierten
Anti-Viren-Firmen informieren. Viele bieten nicht nur
Informationen zu Viren, sondern auch zu sogenannten Viren - also Virusfalschmeldungen. Diese Gerüchte haben nur
eines mit Viren gemein: sie verbreiten sich in Windeseile
und können von Laien oft nicht enttarnt werden.
Das Beispiel zeigt aber auch, wie wichtig auch im Netz journalistische Arbeit ist. Hätten die Berichterstatter sich nicht von der augenscheinlichen Seriöstät der Pressemitteilung täuschen lassen, hätte das Gerücht kaum nahrhaften Boden gefunden.
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