Rainbow 6 - das Anti-Terrorspiel im Test

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Das Spiel Rainbow 6 zum gleichnamigen Roman von Tom Clancy, ein Autor von Actionthrillern, simuliert den Einsatz einer internationalen Anti-Terroreinheit. Der Kommandeur der Einheit - der sogennannte Six - befehligt ein Team von hochkarätigen Spezialisten, die gegen unterschiedlichste Ziele eingesetzt werden. Im Spiel wird zunächst ein kurzes Briefing gezeigt, daß sie Einsatzsituation im Groben beschreibt. Danach werden die einzelnen Teamitglieder entsprechend ihrer Fähigkeiten und Erfahrungen ausgesucht.

Das die Namen der Kämpfer bis auf wenige Ausnahmen nicht mit denen aus dem Buch übereinstimmen, verwundert etwas. Jeder Soldat kann z.B. individuell mit Kevlarwesten unterschiedlichster Bauart ausgerüstet werden. Mit dem Schutzgrad nimmt allerdings die Beweglichkeit ab. Der Spieler sollte je nach Einsatzgebiet und erwartetem Waffeneinsatz der Gegenseite die optimale Ausrüstung aussuchen. Mindestens genauso wichtig ist die Wahl der Waffen. Zur Verfügung steht alles tragbare, was es im Waffenschrank von Heckler und Koch gab. Neben verschiedenen Varianten der MP5 kann man für offenes Gelände auch zwei Typen des M16 aussuchen. Für den Nahkampf und zum "Öffnen" von Türen und Fenstern gibt es eine Pumpgun. Primacord Sprengschnüre und diverse Werkzeuge zum Ausschalten von Bomben oder Knacken von Schlössern stehen ebenfalls zur Auswahl. Ein echtes Scharfschützengewehr fehlt leider.


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Diverse Faustfeuerwaffen runden das Arsenal ab. Im Spiel macht es zum Beispiel große Unterschiede, ob schallgedämpfte Waffen verwendet werden. Ungedämpfte Waffen alamieren die anderen Terroristen und sorgen so schon einmal für die Exekution der Geiseln. Etwas unrealistisch sind die Splitterhandgranaten, deren tödlicher Radius nur 5 Fuß beträgt. Zur unverzichtbaren Ausstattung zählen Blendgranaten, die den Gegner mit einem ohrenbetäubenden Knall und einer hellen Magnesiumflamme kurzfristig orientierungslos und kampfunfähig machen. Im Spiel kann man durch Ausnutzen der Wände auch um die Ecke werfen. Leider fehlen die in der Realität oft eingesetzten Glasfaserkameras und Lasermikrophone zum Abhören und Beobachten des Gegner.

Nach dem Ausrüsten der Mannschaften werden kleine Einsatzteams gebildet und in einer 3D-Ansicht des Einsatzgebietes die Vorgehensweise geplant und Wegpunkte definiert. Fehlplanungen bedeuten schnell das Ende der Kameraden oder Geiseln. Für jedes Szenario gibt es vorgefertigte Pläne.

Im eigentlichen Spiel geht alles wie in der Wirklichkeit zu. Die Häusereinsätze werden in wenigen Minuten beendet, Außeneinsätze und Bombenentschärfungen dauern etwas länger.

Per Tastenkombination werden die anderen Teams von Wegpunkt zu Wegpunkt befohlen. Im Zweifelsfall kann der Spieler sofort in jede Rolle schlüpfen. Treffer gehen sowohl für die Terroristen als auch für die Mitglieder der Anti-Terroreinheit im Regelfall tödlich aus. Das bedeutet im Spielverlauf, daß der Kamerad in folgenden Missionen nicht mehr verfügbar ist.

Die Grafik ist durch den Einsatz hochwertiger Texturen, 3dfx Unterstützung und fein detaillierter Objekte eine Augenweide. Die Hintergrundmusik trägt viel zur Atmosphäre bei. Nur bei den Windgeräuschen scheinen sich die Programmierer eher an Staubsaugern als an Böen orientiert zu haben. Demgegenüber entsprechen die Geräusche der jeweiligen Waffen bis hin zum Magazinwechsel dank der guten Verbindungen Tom Clancys zu Heckler und Koch den Originalen.


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Die Spielsteuerung erfolgt außer dem Zielen und Laufen über die Tastatur. Die Tastenklicks konzentrieren sich vornehmlich auf den Ziffernblock und vermeiden dadurch Verrenkungen. Das Zielen kann mit der Funktion Auto-Aim durch den Computer übernommen werden, was Anfängern auch dringend empfohlen wird. Ein Vergrößerungsmodus simuliert leider nur unzureichend die Zieloptik, wobei auch auf größere Entfernung der Wind keine Einflüsse auf die Zielgenauigkeit zu spielen scheint.

Rainbow 6 läßt sich neben dem Einzelspielermodus auch im Netzwerk oder über das Internet mit bis zu 16 Spielern spielen, die jede Rolle, auch die der Terroristen, übernehmen können. Zur Verständigung untereinander kann neben dem Textchat auch die eigene Stimme verwendet werden - Mikrophon und schnelle Verbindung vorausgesetzt.

Da das Spiel in den USA schon seit dem 27. August verkauft wird, gibt es mittlerweile regelrechte Clans , die sich regelmäßig in der Microsoft Gaming Zone oder bei Mplayer treffen. Ungeübte sind in diesen Zirkeln schon nach wenigen Sekunden Vergangenheit.
Das Spiel wird auch in einer deutschen Version auf den hiesigen Markt kommen. In Spezialgeschäften ist jetzt schon die englische Importversion erhältlich. Die Preise variieren zwischen 80 und 100 DM, wobei aufgrund hoher Nachfrage oft vorbestellt werden muß. Ein 30 MB großes Demo gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die Vollversion.

Fazit: Wer Actionspiele mit Strategieeinschlag mag, sollte sich Rainbow 6 auf jeden Fall anschauen. Heißblütige Ballerfreunde seien jedoch gewarnt - wie im richtigen Leben ist auch in diesem Spiel gute Planung, das richtige Timing, vorausschauendes und wohlüberlegtes Handeln Trumpf.

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