NSN: Nokia Siemens Networks schließt den Standort München
Nokia Siemens Networks (NSN) streicht jede dritte Stelle und schließt mit München seine größte Niederlassung in Deutschland. Die Beschäftigten werden am 1. Februar 2012 dagegen protestieren.

Nokia Siemens Networks (NSN) wird in Deutschland 2.900 Stellen abbauen und den Standort München komplett schließen. Das gab der Telekommunikationsausrüster am 31. Januar 2012 bekannt. Im November 2011 hatte der deutsch-finnische Konzern bereits weltweit die Streichung von 17.000 Stellen verkündet. Mit der heutigen Ankündigung steht fest, was dieser Abbauplan für Deutschland bedeutet. Aktuell beschäftigt das Unternehmen hierzulande rund 9.100 Menschen. Hermann Rodler, Country Director von Nokia Siemens Networks in Deutschland, sagte: "Uns ist bewusst, dass dies eine erhebliche Reduzierung der Mitarbeiterzahl ist."
"Der Großteil des Abbaus ist bis Ende 2012 geplant", erklärte das Unternehmen weiter. Bestehen bleiben sollen die Standorte Berlin, Bonn, Bruchsal, Düsseldorf und Ulm. Alle weiteren 30 Niederlassungen werden geschlossen. Berlin werde künftig die Produktionsstätte für optische Netze und ein Standort für Forschung und Entwicklung sowie für Services sein. In Bonn und Düsseldorf werde das Kundengeschäft gebündelt. Bruchsal wird als zweiter Produktionsstandort in Deutschland vorwiegend mit der Einführung von Neuprodukten beschäftigt und in Ulm wird die LTE-Forschung und -Entwicklung konzentriert.
IG Metall ruft zu Protesten auf
Nach Schätzungen der IG Metall könnten vom Stellenabbau und den erwarteten Ausgliederungen in Deutschland noch mehr Beschäftigte betroffen sein, so dass insgesamt jeder dritte Arbeitsplatz wegfallen könnte. "Wir wehren uns zusammen mit den Beschäftigten gegen diesen Kahlschlag", erklärte Michael Leppek, Unternehmensbeauftragter der IG Metall für Nokia Siemens Networks Golem.de auf Anfrage.
Für die kommenden Tage ruft die IG Metall die Beschäftigten von Nokia Siemens Networks zu Protestaktionen auf. In München werde am 1. Februar 2012, im Anschluss an eine außerordentliche Betriebsversammlung, gegen die geplante Standortschließung protestiert. Gegen 9:45 Uhr wollen die Mitarbeiter vor das Vorstandsgebäude von Nokia Siemens Networks an der Münchner Werinherstraße ziehen.
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