Telefonzellen: Telekom baut jedes zweite Telefonhäuschen ab
Die Deutsche Telekom baut weiter Telefonzellen ab, die wegen des Mobiltelefons immer weniger genutzt werden. Durch Vandalismus entstehen laufend hohe Kosten.

Die Zahl der Telefonzellen in Deutschland wurde seit 2007 fast halbiert. Derzeit gebe es öffentliche Telefone noch an 60.000 Standorten, die Hälfte davon seien Fernsprechhäuschen, sagte Jürgen Will, Sprecher der Deutschen Telekom, der Mitteldeutschen Zeitung. Neben dem massiven Rückgang der Nutzung durch Mobiltelefone sind für die Telekom die Kosten durch Vandalismus ein wichtiger Grund für den Abbau.
So wurden in Sachsen-Anhalt innerhalb weniger Tage zum Jahreswechsel neun Telefonzellen durch Explosionen zerstört. Der Schaden bewege sich bundesweit seit Jahren auf "sehr hohem Niveau", so Will.
Bevor eine Telefonzelle abgebaut werden kann, braucht die Telekom - wegen des gesetzlich festgeschriebenen Versorgungsauftrages - die Zustimmung der jeweiligen Gemeinde. Konflikte seien aber selten, so Will: "Das wird eher emotionslos gesehen."
Nach Berechnungen aus dem Jahr 2005 waren 30.000 der damals 67.000 Telefonhäuschen unwirtschaftlich, da ihr Monatsumsatz unter 125 Euro lag. Die Telekom hatte unrentable Telefonhäuschen durch 15.000 billigere Basistelefone ersetzt. Das Basistelefon kostete im Aufbau 500 Euro. Für ein Telefonhäuschen müssten hingegen 7.500 Euro kalkuliert werden.
Im selben Jahr hatte die Telekom noch erklärt, ihr Angebot an Münzfernsprechern auszubauen. Mit der Einführung des Euro war die Nutzung wieder gestiegen und die Umsätze mit den Automaten hatten sich stabilisiert. Reisende aus den Euro-Ländern hatten die passende Währung dabei und konnten so unkompliziert an den Münzfernsprechern telefonieren. Durch die Senkung günstigerer Mobilfunktarife in der Europäischen Union dürfte diese Entwicklung wieder rückläufig sein. Nach der EU-Roaming-Verordnung müssen die Mobilfunkbetreiber ab dem 1. Juli 2011 für ausgehende Anrufe die Preise von 39 Cent auf 35 Cent senken. Für eingehende Anrufe sind statt 15 Cent nur noch 11 Cent vorgeschrieben. Die EU-Kommission führte 2007 erste Preisobergrenzen beim Roaming ein. Eine weitere Preissenkung soll folgen.
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