Roboter: Qbo kann Spiegelbild von zweitem Qbo unterscheiden
Der Roboter Qbo hat eine neue Form der Selbsterkenntnis gewonnen: An seiner Nase kann er erkennen, ob er sich selbst im Spiegel sieht, oder ob ihm ein anderer Roboter gegenübersteht.

Im vergangenen Monat hat der Roboter Qbo gelernt, sich selbst im Spiegel zu erkennen. Was passiert aber, wenn der vom spanischen Unternehmen The Corpora entwickelte Roboter einem anderen Qbo begegnet?
Die Entwickler hatten dem Roboter beigebracht, sich selbst anhand von Merkmalen wie Kurven und Linien zu erkennen. Einen anderen Qbo würde er nach dieser Methode aber zwangsläufig für sein eigenes Spiegelbild halten. Ein weiteres Unterscheidungskriterium musste also her, und zwar eines, das diesen Roboter allein auszeichnet.
Aussehen und Aktion
Ein Mensch erkenne sich im Spiegel an zwei Merkmalen, schreibt Entwickler Francisco Paz im Unternehmensblog: an seinem Aussehen, das er etwa ab dem achten Lebensmonat erlernt, und an seinen Handlungen, die er vor dem Spiegel ausführt. Da sich zwei Qbos aber exakt gleichen, muss also eine Handlung das Kriterium zur Unterscheidung sein.
Das Problem dabei: Um den Qbo einfach und damit günstig zu gestalten, haben die Entwickler auf Arme und Beine verzichtet, was den Handlungsspielraum einschränkt. Allerdings verfügt der Roboter über Augenlider sowie über Nase und Mund in Form von 21 Leuchtdioden (LED), um Mimik darzustellen. Da der Roboter diese selbst erzeugt, wählten Entwickler diese, genauer gesagt das Blinkmuster der Dioden, die die Nase bilden, als Merkmal.
Anderes Blinken - anderer Qbo
Sieht ein Qbo also einen anderen, lässt er seine Nase blinken. Erkennt er, dass das Gegenüber die gleichen Muster aufweist, erkennt er das eigene Spiegelbild. Blinkt die Nase des anderen Qbo nicht oder anders, muss es sich um einen zweiten Roboter handeln.
Qbo ist ein etwa 45 Zentimeter großer Roboter mit einem rundlichen Körper und einem runden Kopf. Der Roboter rollt auf drei Rädern, von denen zwei angetrieben sind. Damit der Roboter nicht mit einem Hindernis kollidiert, verfügt er über mehrere Ultraschall- und Infrarotsensoren. Zwei Kameras in den Augen ermöglichen stereoskopisches Sehen. Qbo hört mit drei Mikrofonen. Über zwei Lautsprecher im Körper kann er antworten.
Steuerung über Webanwendung
Gesteuert wird der Roboter über eine webbasierte Anwendung. Die Befehle werden per WLAN (802.11g/n) oder Bluetooth an den Qbo übertragen. Für die Informationsverarbeitung sorgen ein Atom-Prozessor von Intel und ein Ion-Grafikkern von Nvidia auf einem Mini-ITX-Board. Die Energie dafür liefert ein Akku. Bevor dieser komplett leer ist, soll Qbo automatisch seine Ladestation ansteuern.
Entwickler Paz wollte mit Qbo eine Testplattform für verschiedene Systeme für Maschinensehen, Spracherkennung und -synthese schaffen. Betriebssystem und Software des Roboters sind Open Source. Als Betriebssystem setzt The Corpora das vom US-Unternehmen Willow Garage entwickelte Robot Operating System (ROS) ein.
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Im Spiegel sieht man lustigerweise alles Spiegelverkehrt. Man könnte den Roboter auch...
Naja wenn er einen anderen Qbo oder sein Spiegelbild sieht lässt er ja erst seine Nase...
Also ich finde den Qbo cool. Da lassen sich garantiert noch einige witzige Eigenschaften...