Rory Read: Keine Festplattenkrise bei AMD, aber ein neuer Abgang
AMDs neuer CEO Rory Read glaubt nicht, dass sein Unternehmen durch die anhaltend knappen Festplatten Einbußen erleiden muss. Einen neuen Personalverlust gibt es jedoch: Nigel Dessau, langjähriger Marketingchef von AMD, verlässt die Firma bald.

Rory Read, AMDs neuer Chef, hat dem Wall Street Journal gesagt, dass sein Unternehmen vorerst nicht von der Knappheit bei Festplatten betroffen sei. Für das laufende Geschäftsquartal, das bei AMD erst am 24. Januar 2012 endet, rechnet er "nicht mit großem Druck". Dass, wie von vielen Marktforschern befürchtet, die Unterversorgung mit Festplatten Auswirkungen auf den PC-Markt hat, erkennt aber auch Read an: "Im ersten oder zweiten Quartal wird man vielleicht einige Effekte sehen, aber ich würde auch nicht gegen die Lieferketten wetten", sagte der früher für Lenovo und IBM tätige Manager.
Die US-Wirtschaftszeitung hat offenbar Zweifel an diesen Aussagen, denn das Journal überschreibt seine Meldung mit "AMDs CEO spielt die Knappheit von Festplatten herunter". Reads Stellungnahmen kommen auch nur zwei Tage nach einer Gewinnwarnung von Intel, die der AMD-Konkurrent auf die knappen Festplatten zurückführt.
Dadurch, so Intel, sei auch die Nachfrage nach Prozessoren geringer, weil durch fehlende Festplatten weniger PCs gebaut werden könnten. Rund ein Drittel weniger Laufwerke als geplant werden im vierten Quartal hergestellt, weil viele Festplattenfabriken von Western Digital und Seagate durch Überschwemmungen in Thailand wochenlang nichts produzieren konnten.
AMD will kein ARM
Auf die Frage, wie sich AMD gegen die wachsende Konkurrenz durch Lizenznehmer von ARM aufstellen wolle, hatte Rory Read ebenfalls überraschende Antworten. Es sei für AMD "sehr einfach", auch mit ARM zusammenzuarbeiten, wenn der Markt das verlange. Vorerst will sich AMD aber seinem Chef zufolge weiter auf x86-CPUs konzentrieren.
Nur noch auf die Messe CES im Januar 2012 konzentriert sich derweil ein langjähriger Mitarbeiter von AMD. Per Twitter gab Nigel Dessau bekannt, er werde AMD nach der CES verlassen. Weder Dessau, der bisher AMDs sämtliche Marketingaktivitäten leitet, noch das Unternehmen äußerten sich näher.
Bereits im September 2011 hatte AMD seinen Produktchef Rick Bergman gefeuert, CEO Dirk Meyer musste im Januar 2011 gehen. Seit November 2011 werden in allen Abteilungen des Unternehmens Mitarbeiter entlassen, insgesamt sollen 1.400 Arbeitsplätze wegfallen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Fertig-PCs mit AMD-CPU sind immer noch eher selten, Aufrüster/Selbstbauer und der...